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Pathogene: Prionen im Kot

In freier Wildbahn sind Geparden vom Aussterben bedroht. Doch auch Zoos bilden kein Refugium für die Wildkatzen, in dem sie ungefährdet überleben können. In Gefangenschaft befällt sie oft die heimtückische Krankheit AA-Amyloidose, bei der sich Proteinfasern, so genannte Amyloid-Fibrillen, im Gewebe ansammeln und zu Organversagen führen. Besonders junge Tiere sterben daran. Inzwischen sind fast drei Viertel der in Zoos gehaltenen Großkatzen davon bedroht.

Ursprünglich hatten Forscher die weite Verbreitung der Amyloidose auf die enge Verwandtschaft der Geparden untereinander zurückgeführt. Doch das Ausbreitungsmuster der Krankheit deutet auf eine Übertragung von Tier zu Tier durch infektiöses Material hin – ähnlich den Prionen beim Rinderwahn. Ein Team um den chinesischen Mediziner Beiru Zhang von der Shinshu University hat jetzt einen Antikörpertest auf die Amyloid-Fibrillen entwickelt. Damit gelang es, die Fasern auch im Kot der Raubkatzen aufspüren. Die Forscher vermuten, dass die Tiere die infektiösen Fibrillen bei der Fellpflege aufnehmen. Dabei gelangen die winzigen Fasern durch die Haut in die Blutgefäße.

Lars Fischer

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