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News: Probleme bei Test von Raketenmotor

Am 28. März testete die Europäische Raumfahrtbehörde ESA den Raketenmotor Zefiro-9, der ab Mitte nächsten Jahres die dritte Stufe der neuen kleinen Trägerrakete VEGA antreiben soll. Doch die bislang erreichte Leistung entspricht noch nicht den Erwartungen der Ingenieure.
Der Test fand auf dem italienischen Militär-Versuchsgelände Salto Di Quirra Interforce Test Range auf Sardinien statt. Der Feststoffraketenmotor arbeitete zunächst einwandfrei. Doch nach 35 Sekunden sank der Brennkammerdruck schlagartig ab. Deshalb brannte der Raketenmotor länger als die vorgesehenen 105 Sekunden, und der Schub blieb insgesamt unter den Vorgaben.

Für diesen Testlauf war der Raketenmotor mit mehr als 400 Sensoren ausgerüstet, deren Messdaten zurzeit ausgewertet werden. Eine erste visuelle Inspektion zeigte, dass die Düse des Raketenmotors beschädigt ist, Schäden an der Motorhülle oder dem Teststand wurden nicht entdeckt.

Bislang konnten die ESA und der Hersteller noch keinen Grund für den Fehler ermitteln, eine Untersuchungskommission wurde eingerichtet. Dieser Versuch war erst die zweite Testzündung des Zefiro-9-Raketenmotors. Der erste Testlauf im Dezember 2005 verlief ohne Probleme. Auch die Testzündungen der Raketenmotoren für die erste und die zweite Stufe der neuen Trägerrakete VEGA verliefen bislang einwandfrei.

Die VEGA-Rakete soll Mitte nächsten Jahres ihren Erstflug vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou aus absolvieren. Sie dient dem Start kleinerer Satelliten in niedrige Erdumlaufbahnen und kann bis zu 1500 Kilogramm in eine 700 Kilometer hohe polare Umlaufbahn transportieren. Sie startet von der alten Startrampe ELA-1 der Ariane-Raketen, der bis etwa 1986 in Betrieb war und dann stillgelegt wurde.

TA

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