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Marsrover: Probleme mit Raumsonde könnten Datenübertragung von Curiosity stören

US-Raumsonde Mars Odyssey

Bei der mit Spannung erwarteten Landung des US-Marsrovers Curiosity am frühen Morgen MESZ des 6. August 2012 sollen dessen Funksignale mit Hilfe der Sonde Mars Odyssey als Datenrelais zur Erde übertragen werden. Nun zeigt die seit 2001 in der Marsumlaufbahn befindliche Sonde technische Probleme. Am 11. Juli 2012 trat die Sonde für 21 Stunden in einen Sicherheitsmodus, einen "safe mode" ein. Dabei schaltete der Bordcomputer selbsttätig alle nicht zwingend notwendigen Geräte an Bord ab und richtete die Hauptantenne in Richtung Erde aus, um auf Funkbefehle von der Bodenstation zu warten. Nach rund einem Tag war es den Missionskontrolleuren der NASA gelungen, die Sonde zu reaktivieren und ihre Instrumente wieder auf den Mars zu richten. Erst kürzlich hatte eines der Drallräder des Satelliten, die für dessen Ausrichtung zuständig sind, versagt. So musste auf das Ersatzsystem zurückgegriffen werden, das seitdem störungsfrei läuft.

Sollten aber die Probleme mit Mars Odyssey bis zum 6. August nicht behoben sein, so könnte es zu Verzögerungen bei der Datenübermittlung von Curiosity kommen. Zwar beeinflussen die Probleme nicht den Ablauf der Landung, aber es könnte wesentlich länger als geplant dauern, bis die ersten Bilder und Messdaten des Marsrovers auf der Erde eintreffen. Derzeit wird die Bahn von Mars Odyssey durch kurze Zündungen der Steuertriebwerke so verändert, dass sie sich beim Atmosphäreneintritt von Curiosity in optimaler Position befindet. So kann sie deren Funksignale auffangen und direkt zur Erde weiterleiten. Sollte es wegen der Probleme mit der Steuerung nicht gelingen, ihre Bahn zu optimieren, könnte es Stunden dauern, bis die Missionskontrolleure der NASA wissen, ob Curiosity das heikle Landemanöver, auch als die "sieben Minuten der Hölle" bezeichnet, heil überstanden hat. Das Aufsetzen des Rovers soll am 6. August 2012 um 07:31 Uhr MESZ erfolgen.

Zwei weitere Raumsonden im Umlauf um den Roten Planeten werden derzeit ebenfalls in Position für die Landung gebracht, es sind die US-Raumsonde Mars Reconnaissance Orbiter MRO und die europäische Spähsonde Mars Express. MRO soll versuchen, die Landephase von Curiosity von der Umlaufbahn aus zu fotografieren und soll auch Funksignale der Sonde aufzeichnen. Allerdings kann er diese erst später zur Erde funken. Mars Express kann die letzte kritische Minute der Landung nicht verfolgen, da die Landeregion aus ihrer Sicht dann bereits hinter dem Horizont verschwunden ist. Nun bleibt zu hoffen, dass bei der Landung von Curiosity alles glatt geht.

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  • Quellen
NASA, 16. Juli 2012

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