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Neurodegeneration: Protein hemmt Nervenabbau nach Verletzung

Mediziner der Washington-Universität entdeckten bei Mäusen ein Protein, welches die nach einer neuronalen Verletzung sonst übliche rasche Degeneration von Nervenzellen bremst. Ließe sich ein ähnlich arbeitendes Protein in Menschen einsetzen, so seien neurodegenerative Erkrankungen wie die Parkinson'sche oder die Alzheimer-Krankheit in Zukunft vielleicht zu behandeln, hoffen die Forscher.

Das Eiweiß SIRT1 ist eines von sieben so genannter Sir2-Proteine, die bereits zuvor mit einer besonderen Langlebigkeit von Hefepilzen und dem Wurm Caenorhabditis elegans in Verbindung gebracht wurden und auch in der Krebsforschung als viel versprechende Medikamentenziele angesehen werden. Die Nervendegeneration blockierende Funktion von SIRT1 entdeckten die Forscher nun in genetisch veränderten Mäusen, deren Nervenbahnen nach einem Trauma nur sehr langsam abgebaut werden. Verantwortlich dafür ist nach den Erkenntnissen der Wissenschaftler eine veränderte Produktion des multifunktionalen NAD-Moleküls, welches nach einer Verletzung eines Nervs unter anderem zu erhöhter SIRT1-Aktivität anregt. Wurde SIRT1 durch die Wissenschaftler gehemmt, so gingen die betroffenen Neuronen ebenso schnell zugrunde wie verletzte Neuronen nicht mutierter Mäuse.

In einem nächsten Schritt müsse nun geklärt werden, welche Gene SIRT1 im Rahmen seiner Neurodegeneration bremsenden Effekte kontrolliert, so der Leiter der Studie, Jeffrey Milbrandt.

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