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Mikrobiologie: Proteine auf Bakterien lassen Blutplättchen klumpen

In die Blutbahn eingedrungene Bakterien bewirken aktiv das Zusammenklumpen der Blutplättchen und können auf diese Weise eine infektiöse Entzündung der Herzinnenhaut, eine so genannte Endokarditis, auslösen. Mit welchen Mechanismen sie dies genau verursachen, untersuchte Howard Jenkinson von der University of Bristol zusammen mit Steve Kerrigan vom Royal Collage of Surgeons in Dublin [1].

Die Wissenschaftler identifizierten verschiedene Proteine auf der Außenwand der Bakterien, die für das Zusammenklumpen der Blutplättchen verantwortlich sind. Damit schirmen sich die Bakterien gegen Zellen des Immunsystems und auch gegen den Angriff von Antibiotika ab. Den Forschern gelang es, die Gene für die Ausbildung der Proteine zu entfernen. Hier wollen sie nun ansetzen, um spezifische Medikamente zu entwickeln.

In 80 Prozent der Fälle gelangen die Bakterien über Risse im Zahnfleisch, die durch eine schlechte Mundhygiene hervorgerufen werden, in die Blutbahn [2]. Dies unterstreicht, dass gezielte Zahnpflege die beste Vorbeugung einer Endokarditis darstellt. (sc)

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  • Quellen
[1] Jenkinson, H. F.: Streptococcus biofilms – from mouth to heart. 163rd Meeting of the Society for General Microbiology, Dublin, 8.-11.9.2008.
[2] Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (Hrsg.): Prophylaxe der infektiösen Endokarditis, 2007.

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