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News: Radfahrer und Fußgänger in den USA stärker gefährdet als in Europa

In den USA liegt die Gefahr, als Fahrradfahrer oder Fußgänger auf der Straße getötet zu werden, zwei- bis sechsmal so hoch wie in Deutschland oder den Niederlande, berichten John Pucher von der Rutgers University und Lewis Dijkstra von der Europäischen Kommission. Pro zurückgelegtem Kilometer betrug das Risiko für einen tödlichen Unfall für einen US-Bürger auf dem Fahrrad das 12fache und für einen Fußgänger sogar das 23fache im Vergleich zu einem Autofahrer.

Die Autoren loben die Verkehrspolitik der beiden europäischen Länder, die Fußgänger und Fahrradfahrer stärker berücksichtigt. So seien verkehrsberuhigte und autofreie Bereiche, Geschwindigkeitsbegrenzungen in den Städten, deutlich markierte Fußgängerüberwege und Fahrradwege eine wichtige Voraussetzung für die niedrigere Zahl an Verkehrstoten unter Fußgängern und Radfahrern. Außerdem orientiere sich das Radwegnetz mehr an alltäglichen Verkehrswegen und weniger an bloßen Erholungsansprüchen, wie es in den USA der Fall sei. Auch die strikte Verkehrsordnung mit zum Teil hohen Strafen und die meist ausgesprochene Teilschuld von motorisierten Fahrzeugen an Unfällen mit Fußgängern und Fahrradfahrern tragen nach Ansicht der Wissenschaftler zur Verkehrssicherheit bei.

Eine wichtige Hilfe, Unfälle zu vermeiden, sehen Pucher und Dijkstra auch in der Verkehrserziehung in Deutschland und den Niederlanden. So werde den Kindern nicht nur die Verkehrsregeln beigebracht, sondern auch, wie sie sich sicher im Straßenverkehr bewegen. Ein derartiger Unterricht fehle in den USA völlig und sei dringend zu empfehlen.

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  • Quellen
American Journal of Public Health 93(9) (2003)

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