Wasser auf dem Mond: Rätselhafter Kreislauf

© ISRO / NASA, JPL / Caltech / Brown University / USGS (Ausschnitt)
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Wasser an den Polen des Mondes
Dort, wo auf dem Mond Morgendämmerung herrschte, wurden Wasser und Hydroxyl registriert; einige Erdtage später, als die Sonne senkrecht über derselben Stelle stand, waren die Substanzen verschwunden. Dafür tauchten sie wiederum dort auf, wo die Sonne gerade aufging.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Wasser auf die Mondoberfläche kommen oder auf ihr entstehen kann: Meteoriteneinschläge, chemische Wechselwirkungen des Mondgesteins mit dem Sonnenwind, oder Gasaustritte aus dem Inneren des Mondes. Aber wie kommt es zu der beobachteten Umverteilung des Wassers auf der Mondoberfläche? Ein Forscherteam, darunter Dana Hurley von der Johns Hopkins Universität im US-Bundesstaat Maryland, widmete sich dieser Frage mit Hilfe von Computersimulationen.
© University of Maryland/McREL. (Ausschnitt)
Möglicher Wasserkreislauf auf dem Mond | So ähnlich hatten sich Forscher den Wasserkreislauf auf dem Mond vorgestellt (von links nach rechts): Wasser bildet sich durch chemische Reaktionen mit den Wasserstoffionen des Sonnenwinds; im Laufe des Mondtages verschwindet das Wasser, da es vom Sonnenlicht aufgespalten wird; wenn es abends kühler wird, entsteht das Wasser wieder. Aber so einfach kann es nicht sein – das zeigt ein Vergleich zwischen den Beobachtungen und Simulationen.
Es müssen also noch andere Vorgänge eine Rolle spielen. Dana Hurley zieht insbesondere eine Wechselwirkung mit der extrem dünnen Atmosphäre des Mondes in Betracht: "Auf dem Mond geht die Atmosphäre ständig verloren und wird wieder neu produziert. Die Mondatmosphäre entsteht aus seiner Oberfläche, entweder aus dem Material selbst oder aus etwas, was mit dem Mondgestein wechselwirkt – sei es Sonnenwind oder anderes. Die Atmosphäre interagiert dann wiederum mit dem Oberflächenmaterial." Hurley hält komplexe chemische Reaktionen im Mondgestein für möglich, sowie Austauschvorgänge mit tieferen Schichten unter der Oberfläche.
Um die genauen Zusammenhänge klären zu können, hoffen die Forscher auf mehr Beobachtungen des Mondes mittels Raumsonden und Teleskopen.
Manuela Kuhar
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