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Nordrhein-Westfalen: Rätselhaftes Pferdegrab aus dem Mittelalter

Die ersten Eigenheime sind schon errichtet, doch bis auch das letzte Haus auf dem 12.000 Quadratmeter großen Wohngebiet in Petershagen-Lahde im Landkreis Minden-Lübbecke bezogen ist, wartet auf die Archäologen offenbar noch manche Überraschung.

Seit zwei Jahren schon erforschen sie dort ein mittelalterliches Gehöft aus der Zeit des frühen bis hohen Mittelalters (9. bis 13. Jahrhundert). Jetzt machten sie dort einen überraschenden Fund: „Mitten im Gräberfeld, zwischen 22 Menschen, hatte man ein Pferd bestattet. Es lag auf der Seite, mit gefalteten Beinen, und sein Kopf war sorgfältig erhöht in die Grabgrube gebettet worden“, erzählt Werner Best vom Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. „Was diese ungewöhnliche Bestattung zu bedeuten hat, wissen wir noch nicht. Fest steht nur, dass solche Pferdegräber im 9. Jahrhundert absolut selten waren.“

Mit rund 22 Meter Länge und neun Meter Breite ist das rund 800 Jahre alte Haupthaus des Gehöftes das bislang größte in Ostwestfalen. Im Umfeld des Hallenhauses, so genannt, weil es keine Innengliederung hatte, fanden sich rund zwanzig Gruben, vier Grubenhäuser und ein Brunnen. Darin hatten die Ausgräber Tausende Scherben von Kochgeschirr, Werkzeuge für die Lederverarbeitung und Tuchherstellung, Gewandnadeln, Waffen und Reitzubehör entdeckt.

Bereits im vergangenen Jahr waren sie auf einen 15 Zentimeter langen und gut ein Kilogramm schweren Backenzahn eines Mammuts gestoßen. Zwar waren diese Tiere schon vor über 12.000 Jahren ausgestorben, offensichtlich war dieser Zahn den Menschen aber aufgefallen und sie haben ihn, vielleicht sogar über viele Generationen hinweg, aufgehoben.

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