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News: Raumfahrt in der Krise?

Nach dem Verlust von sieben Astronauten an Bord der US-Raumfähre Columbia und der Explosion einer brasilianischen Rakete, die 21 Opfer forderte, könnte man meinen, die bemannte Raumfahrt läge am Boden.

Dass dem nicht so ist, bekam man auf dem 54. Internationalen Astronautischen Kongress in Bremen hautnah mit. Das neue Selbstbewusstsein verleihen der Branche jedoch diesmal Staaten, die man nicht sofort an vorderster Front der Raumfahrt wähnt: Da möchte die Volksrepublik China rechtzeitig zu ihrem 54-jährigen Staatsjubiläum bis Mitte Oktober einen Taikonauten auf eine Erdumlaufbahn schicken. Die japanische Raumfahrtbehörde dagegen feiert ihre Umbenennung in Jaxa (Japan Aerospace Exploration Agency) in Bremen mit Sushi und Reisschnaps.

Die »alten« Raumfahrtnationen USA und Russland üben sich indes auf der Raumfahrtmesse in Bescheidenheit. Zwar kündigt der ebenfalls in Bremen anwesende Nasa-Chef Sean O´Keefe die Rückkehr der Shuttleflotte zum Regelbetrieb für die erste Hälfte 2004 an. Doch bei den etablierten Raumfahrtnationen USA und Russland wie auch in Europa sind die Raumfahrtbudgets aufgrund langfristig angelegter Großprojekte wie der Internationalen Raumstation ISS und dem Europäischen Modul Columbus weit gehend verplant. Für große Sprünge bleibt da kein Platz. Auch ein dringend notwendiger Ersatz für die amerikanische Raumfähre existiert bisher nur auf dem Papier.

Da sind es die Russen, die die Station mit ihrer jahrzehntelang erprobten Technik und Erfahrung im Moment alleine versorgen. Und so startet auch der nächste Esa-Astronaut, Pedro Duque aus Spanien, am 18. Oktober um 7.37 Uhr an Bord eines russischen Raumschiffs ins All. sf

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