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Raumsonde »Al-Amal«: Die Hoffnung hat den Mars erreicht

»Al-Amal« hat ihren Marsorbit erreicht. Es ist die erste Raumsonde aus der arabischen Welt, die dem Roten Planeten einen Besuch abstattet. Nun kann die Arbeit vor Ort beginnen.
Der Mars in einer digitalen Illustration
Der Mars bekommt Besuch: Die arabische Sonde »Al-Amal« ist eine von drei Missionen, die vor wenigen Monaten zum Roten Planeten aufgebrochen sind.

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben als erste arabische Nation erfolgreich eine Raumsonde zum Mars geschickt. Nach einem sieben Monate langen Flug durch den Weltraum ist »Al-Amal«, die »Hoffnung«, wie geplant in eine Umlaufbahn um den Roten Planeten eingeschwenkt. Ziel der Mission ist es, aus dem Orbit das erste vollständige Bild des Marsklimas über ein komplettes Marsjahr zu erfassen.

Den Erfolg hat das Missionsteam gegen 17.15 Uhr MEZ unter anderem auf Twitter verkündet. »Der Kontakt zur #HopeProbe ist wiederhergestellt. Der Eintritt in die Marsumlaufbahn ist nun abgeschlossen«, war dort zu lesen.

Etwa 30 Minuten zuvor hatten die Leiter der Mission bekannt gegeben, der Orbiter habe mit dem Manöver begonnen, in eine Marsumlaufbahn abzubremsen. Zirka 27 Minuten lang zündeten die Triebwerke, um die Geschwindigkeit der Sonde von rund 121 000 Kilometer pro Stunde auf 18 000 Kilometer pro Stunde zu drosseln.

Als Nächstes gilt es, die Instrumente zu testen. Dafür soll die Sonde für etwa zwei Monate auf der erreichten elliptischen, provisorischen Umlaufbahn bleiben. Danach soll »Al-Amal« laut den Missionsleitern ihren endgültigen Orbit einnehmen. Dieser schwankt zwischen 20 000 und 40 000 Kilometer Entfernung zum Mars.

Vor 204 Tagen, im Juli 2020, war die Mission gestartet. Die Raumsonde hatte etwas verspätet an Bord einer in Japan entwickelten Trägerrakete vom Typ H2A vom südjapanischen Weltraumbahnhof auf der Insel Tanegashima abgehoben.

Auf »Al-Amal« sollen »Perseverance« und »Tianwen-1« folgen

Auch die USA und China haben Missionen auf den Weg zum Mars gebracht. Sie sollen ebenfalls im Februar 2021 ankommen. Die NASA hat es sich mit ihrem fünften Mars-Rover zum Ziel gesetzt, Spuren von einstigem Leben zu finden. Unter anderem soll »Perseverance«, zu Deutsch »Ausdauer«, dafür Marsgesteinsproben sammeln.

China wiederum möchte mit »Tianwen-1« mehr über die Atmosphäre, die Oberfläche und das Innere des Planeten herausfinden. Die Mission besteht aus einem Orbiter, einer Landesonde und einem Rover.

Noch nie kamen so viele Raumsonden gleichzeitig beim Roten Planeten an: Mitte Februar erreichten sowohl der Al-Amal-Orbiter der Vereinigten Arabischen Emirate den Mars als auch die Raumsonden der USA und der Volksrepublik China. Letztere tragen jeweils einen Rover an Bord. Der US-Roboter Perseverance landete am 18. Februar auf der Oberfläche und soll dort Proben nehmen sowie einen kleinen Helikopter starten lassen. Das chinesische Gefährt folgt vermutlich im Frühling 2021. Wissenschaftler erhoffen sich von den Missionen neue Einblicke in die Vergangenheit des Mars, in der es wahrscheinlich flüssiges Wasser auf dem heute staubtrockenen Planeten gab.

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