Raumsonde Psyche: Blick zurück in die Heimat

Derzeit befindet sich die NASA-Raumsonde Psyche auf ihrem Weg zum Asteroiden (16) Psyche, den sie im Jahr 2029 erreichen wird. In der Zwischenzeit bleibt die Sonde nicht untätig. Während der langen Reise zu ihrem Ziel werden die Bordinstrumente immer wieder durchgecheckt, darunter auch die beiden Bordkameras. Am 23. Juli 2025 war es wieder so weit, die Kamera wurde zu Testzwecken auf Himmelsobjekte gerichtet, um ihren Fokus zu prüfen.
Diesmal waren unter anderem Erde und Mond als Zielobjekte ausgewählt, bei früheren Tests wurden Mars und Jupiter mit seinen vier großen Monde angepeilt. Zum Zeitpunkt dieser Aufnahmen trennten 290 Millionen Kilometer (die 1,9-fache Distanz der Erde zur Sonne) die Raumsonde von der Erde, die sich aus Sicht von Psyche im Sternbild Widder aufhielt. Das Kamerasystem der Sonde besteht aus zwei identischen multispektralen Kameras, die in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen vom Infraroten über den visuellen Bereich bis ins nahe Ultraviolett arbeiten.
Wegen der großen Entfernung konnten auch die leistungsfähigen Kameras von Psyche keine Details von Erde und Mond ausmachen, abgesehen von der räumlichen Trennung und dem deutlichen Helligkeitsunterschied der Himmelskörper. Die Erde ist erheblich heller als der Mond, da sie rund 40 Prozent des auftreffenden Sonnenlichts zurück ins All reflektiert. Der Mond dagegen reflektiert nur etwa zwölf Prozent des einfallenden Sonnenlichts, er ist fast so dunkel wie ein Stück Kohle. Zudem weist die Erde grob überschlagen die 16-fache Fläche des Mondes auf.
Die Raumsonde Psyche ist nun auf dem Weg zu einem Vorbeiflug am Roten Planeten Mars, den sie im Mai 2026 in einem Abstand von 3000 Kilometern passieren wird. Erst dann hat sie genug Geschwindigkeit aufgenommen, um im Jahr 2029 ihr Zielobjekt, den etwa 160 Kilometer großen Asteroiden (16) Psyche zu erreichen. Dieser könnte zu einem großen Teil aus metallischem Eisen bestehen, er könnte der Kern eines zerstörten größeren Himmelskörpers sein.
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