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44 Millionen Jahre alt: Raupe in Bernstein ist fantastisch erhalten

Zur falschen Zeit am falschen Ort: Normalerweise werden die nachtaktiven Tiere nicht vom Harz umschlossen. Nun aber entdeckten Wissenschaftler doch noch ein solches Exemplar.
Fossile Spannerraupe

Wissenschaftler haben erstmals in baltischem Bernstein die Raupe eines Großschmetterlings gefunden. Das Tier wurde vor rund 44 Millionen Jahren von einem Baumharz umhüllt, das sich schließlich im Lauf der Zeit zu Bernstein umformte.

Vermutlich war die Raupe einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, sagt Axel Hausmann, Forscher an der Zoologischen Staatssammlung München und Koautor der Studie in »Scientific Reports«, in der das Fossil nun der Fachwelt vorgestellt wird. Normalerweise seien Raupen der meisten Schmetterlingsarten nachtaktiv, das Harz aber sei eher bei höheren Tagestemperaturen und direktem Sonnenlicht flüssig. Raupenfunde im Bernstein seien deshalb »in jedem Fall Seltenheiten«, so Hausmann.

Fossile Spannerraupe

Des einen Pech ist des anderen Glück: Die Wissenschaftler konnten jetzt beispielsweise den zeitlichen Beginn des Stammbaums der Rindenspanner neu justieren. Die Tiergruppe, zu der die Raupe der nun beschriebenen Art Eogeometer vadens gehört, sollte sich genetischen Untersuchungen zufolge eigentlich erst um 35 bis 38 Millionen Jahre vor heute abgespalten haben.

Spannerfalter gehören heute mit über 23 000 bekannten Arten zu den drei größten Schmetterlingsfamilien, schreiben die Wissenschaftler in einer Pressemitteilung der Staatssammlung.

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