Wissenschaft im Alltag: Reibungsarme Käfighaltung
Ein Rad dreht sich auf seiner Achse, beider Oberflächen gleiten
aneinander vorbei, das Ergebnis ist Reibung. Die aber
kostet Kraft. Um Steinblöcke oder andere Lasten über größere
Strecke zu bewegen, versuchten schon frühe Hochkulturen, die
Kontaktflächen zu verringern.
WUSSTEN SIE SCHON?
Mit fortschreitender Mechanisierung in Manufakturen und Mühlen waren Lösungen für das Reibungsproblem dringend gesucht. Eine um 1780 errichtete Windmühle hatte eine drehbare Bodenplatte, um sie nach dem Wind auszurichten. Diese war auf einem Kugellager mit einem Außendurchmesser von knapp einem Meter und vierzig gusseisernen, 5,7 Zentimeter großen Kugeln gelagert, die in einer Rille umliefen. 1794 wurde in Großbritannien das erste Patent angemeldet. Wesentliche Impulse lieferte die Erfindung des Lauf- und Fahrrads im 19. Jahrhundert.
Diese Lager sind äußerst vielseitig. So braucht man für einen
Bürostuhl eines, das hauptsächlich Kräfte in Richtung
der Achse aufnimmt. Anders bei Rollen für einen Flaschenzug,
hier wirken die Kräfte radial. Beim Autoreifen findet man eine
Kombination davon, wie das deutsche Unternehmen SKF in
Schweinfurt verrät, denn radial wirkt das Gewicht des Wagens,
axial die Fliehkraft, wenn es rasant um die Kurve geht. Für jede
dieser Anwendungen haben Ingenieure den optimalen Lagertyp
ausgetüftelt. Dieser unterscheidet sich vor allem in der Form
des im Inneren rollenden Körpers: Kugeln, Zylinder, Tonnen,
Kegelstümpfe oder dünne Nadeln. Eines haben all diese Varianten gemeinsam – die Präzision,
mit der die Einzelteile gefertigt werden, liegt heutzutage im Bereich von Mikrometern (tausendstel Millimetern). Zum Beispiel dürfen die Maßabweichungen bei einem Lager mit 75 Millimeter Bohrungsdurchmesser je nach Qualitätsstufe nicht
mehr als 2,5 bis 15 Mikrometer betragen. Ähnliche Werte gelten für die Kugeldurchmesser.
Mit fortschreitender Mechanisierung in Manufakturen und Mühlen waren Lösungen für das Reibungsproblem dringend gesucht. Eine um 1780 errichtete Windmühle hatte eine drehbare Bodenplatte, um sie nach dem Wind auszurichten. Diese war auf einem Kugellager mit einem Außendurchmesser von knapp einem Meter und vierzig gusseisernen, 5,7 Zentimeter großen Kugeln gelagert, die in einer Rille umliefen. 1794 wurde in Großbritannien das erste Patent angemeldet. Wesentliche Impulse lieferte die Erfindung des Lauf- und Fahrrads im 19. Jahrhundert.
"Wissenschaft im Alltag" ist eine regelmäßige Rubrik in Spektrum der Wissenschaft. Eine Sammlung besonders schöner Artikel dieser Rubrik ist soeben als Dossier erschienen.
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