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Wetter: Rekordhaltiger Sommer endet

Juni, Juli und August brachten Deutschland neue Rekordtemperaturen und eine verschärfte Dürre. Er reiht sich ein in die Serie überdurchschnittlicher warmer Jahre.
Ein frisch bepflanztes Gemüsefeld mit Bewässerungsanlagen

Es hat nicht ganz zur Spitzenposition gereicht: Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 19,2 Grad Celsius liegt der Sommer 2019 »nur« auf Platz 3 der heißesten Vergleichszeiträume seit Aufzeichnungsbeginn 1881, meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD). Die führende Position hält immer noch der »Jahrhundertsommer« 2003 mit 19,7 Grad Celsius und 2018 mit 19,3 Grad Celsius – der etwas wechselhaftere August und eine mitunter »ungünstige« Positionierung der vorherrschenden Hochdruckgebiete dämpften die Temperaturen etwas. Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt zwischen 1981 und 2010 fiel der Sommer um 2,1 Grad Celsius zu warm aus – und er erlebte eine bislang beispiellose Hitzewelle vom 24. bis 26. Juli. An drei Tagen hintereinander maßen die Thermometer verschiedene Regionen des Landes über 40 Grad Celsius, was es seit Beginn moderner Messungen noch nie gegeben hat.

Dabei wurde der alte Spitzenwert von 40,3 Grad Celsius aus dem Jahr 2015 gleich an 14 Stationen übertroffen, der neue Rekordwert liegt bei vom DWD bestätigten 42,6 Grad Celsius in Lingen (Ems). Verursacht wurden die neuen Rekordwerte vom Zustrom heißer Saharaluft aus Südwesten, die über Frankreich bis weit nach Nordwestdeutschland reichte. In mehreren europäischen Ländern purzelten dadurch bisherige Temperaturrekorde. Die ausgeprägten Hochdruckwetterlagen sorgten zudem dafür, dass auch der Sommer 2019 wie im Vorjahr zu trocken ausfiel. Landesweit fiel mehr als ein Viertel weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel. »Besonders in einem breiten Streifen von Nordrhein-Westfalen bis ins südliche Brandenburg fiel weniger als die Hälfte, örtlich nur ein Drittel des Solls«, so der DWD.

Zusammen mit der durch die große Hitze bedingten starken Verdunstung verschärfte sich die Bodentrockenheit in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Seit Messbeginn 1961 war der Boden dort noch nie so ausgetrocknet wie derzeit. Bedingt durch die fortgesetzte Trockenheit kam es hier zu Ernteeinbußen und immer wieder auch zu kleineren und größeren Waldbränden. Durch den zweiten Dürresommer in Folge könnten etwa 110 000 Hektar Wald zerstört worden sein, warnte der Dachverband der Waldeigentümer bereits im Juli – wobei er jedoch normalerweise nicht flächendeckend abgestorben ist, sondern punktuell. Insgesamt könnten 300 Millionen Bäume abgestorben sein, die nachgepflanzt werden müssten.

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