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Napoleon I.: Revolutionär, Kaiser, Medienstar

Selten gelang es einem Herrscher, sich so gekonnt als Held zu inszenieren, wie Napoleon Bonaparte. Noch lange nach seinem Tod prägte der von ihm geschaffene Mythos die französische Politik.
Napoleon auf seinem Pferd (Statue in Laffray)

»Sein Leben war das Schreiten eines Halbgottes von Schlacht zu Schlacht und von Sieg zu Sieg. Von ihm könnte man sehr wohl sagen, daß er sich in dem Zustande einer fortwährenden Erleuchtung befunden, weshalb auch sein Geschick ein so glänzendes war, wie es die Welt vor ihm nicht sah und vielleicht auch nach ihm nicht sehen wird.« In den Augen Johann Wolfgang Goethes (1749–1832) war Napoleon Bonaparte (1769–1821) ein Universalgenie und Heros. Der ehemalige Kaiser der Franzosen habe das Angesicht seines Zeitalters zutiefst geprägt.

Goethe teilte diese Begeisterung mit etlichen deutschsprachigen Künstlern. Der Tod des Korsen am 5. Mai 1821 inspirierte manchen zu kunstvollen Trauergedichten. Der Österreicher Franz Grillparzer (1791–1872) etwa porträtierte den Korsen dabei einerseits als Geißel Gottes und Weltenzerstörer, andererseits als Übermenschen: »Er war zu groß, weil seine Zeit zu klein.« Literaten wie Goethe und Grillparzer bedeutete Bonapartes Tod nichts weniger als das Ende einer Epoche. Diese geschichtliche Dimension war für sie ein zentrales Merkmal seines Heldentums. Dass dem Korsen tatsächlich eine solche Bedeutung zukam, sollte sich im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts noch bewahrheiten.

Napoleon hoch zu Ross | Ruhig sitzt der General auf dem sich aufbäumenden Ross, windumtost weist er die Richtung, während seine Sol­daten Kanonen über den Gebirgspass des Sankt Bernhard gen Italien ziehen. Es ist die Pose eines Helden.

Als Person von historischem Ausmaß wahrgenommen zu werden, war schon Napoleon selbst ein zentrales Anliegen. Die Art und Weise, wie er sich 1801 von dem französischen Historienmaler Jacques-Louis David porträtieren ließ, ist dafür ein beredtes Beispiel: als jener dyna­mische General, der die Revolutionsarmee ein Jahr zuvor über den Alpenpass des Sankt Bernhard gegen eine Koali­tion europäischer Monarchien führte. Am unteren Bildrand malte der Künstler in Felsen gemeißelte Namen, die Napoleons Anspruch dokumentierten: »Karolus Magnus« und »Annibal« – Karl der Große und Hannibal – sind neben »Bonaparte« zu lesen. Napoleon, der kurz vor der Alpenüberquerung das Frankreich regierende Direktorium mit einem Staatsstreich ausgeschaltet hatte und seitdem die Erste Französische Republik als Konsul regierte, erscheint auf diesem Gemälde somit nicht nur als Mann der Tat, sondern auch als Schlusspunkt einer Reihe von Heroen, die den Lauf der Geschichte verändert hatten.

Wie kaum ein Zeitgenosse war Bonaparte bemüht, ein solches Bild seiner selbst zu konstruieren, zu propagieren und der Nachwelt zu überliefern. Dabei nutzte er geschickt die Medien. Beispielsweise gründete er anlässlich seines Italienfeldzugs 1796/97 zwei Zeitschriften eigens dazu, die Heldentaten der von ihm geführten Armee in der Heimat zu verkünden. Die Kampagne gelang offenbar, denn dieser Feldzug bildete den Grundstein seiner militärischen und politischen Karriere. Später berichtete der »Bulletin de la Grande Armée« von seinen Eroberungen, nach der Krönung zum Kaiser der Franzosen 1805 erschien er als feste Rubrik der damals bedeutendsten französischen Tageszeitung »Moniteur universel«. Zwar zeichnete Vivant Denon, Napoleons Vertrauter und engster Mitarbeiter in Sachen Kunstpolitik, offiziell für die Redaktion der Seiten verantwortlich, tatsächlich korrigierte der Herrscher aber fast jede Ausgabe eigenhändig.

Daneben betätigte er sich als Kunstmäzen, doch wie die Historikerin Annie Jourdan von der Universität Amsterdam 1998 zeigte, diente das ebenso vor allem der Pflege und Kontrolle eines Heroenimages. Immer wieder beauftragte Napoleon Künstler mit Porträts, Büsten und gelegentlich mit Statuen, die Aspekte seinen Heldentums abbilden sollten. Denn im Lauf seiner Karriere bedurfte es neuer Zuschreibungen, um sein Handeln angemessen zu präsentieren.

Meister der Selbstdarstellung

So stilisierte er sich zunächst traditionell als Feldherr, der seine Truppen unter widrigen Umständen von Sieg zu Sieg führt. Nach dem Staatsstreich von 1799 setzte sich Bonaparte als Retter der Revolution in Szene, der einem korrupten Direktorium und fortschreitender Anarchie Einhalt geboten hatte. Mit dem Erlass des »Code Civil des Français«, einem Gesetzbuch zum Zivilrecht, gab er 1804 den Gesetzgeber und Helden der liberalen Ideen. Der Kaiser, der große Teile Europas erobert und dessen Erbmonarchien unterworfen hatte, ließ sich nunmehr als politischer Lichtbringer darstellen, der Ideen und Prinzipien der Revolution auf dem Kontinent verbreitete. Insgesamt entwarf sich Napoleon als Figur von außergewöhnlicher historischer Größe, bei der das klassische militärische Heldentum nur eine Facette von vielen war.

Letztendlich erfüllte dieses Bildprogramm, allen Überhöhungen eingedenk, die traditionelle Funktion, Herrschaft zu repräsentieren. Ein Held zu sein, gehörte zu den etablierten Zuschreibungen frühneuzeitlicher Könige, selbst wenn sie in Wahrheit kaum militärische Leistungen vorzuweisen hatten. Im Gegensatz zu seinen monarchischen Vorgängern war Napoleon jedoch kein heldenhafter Herrscher, sondern ein Held, der herrschte. Seine politische Legitimation war tatsächlich untrennbar an sein Verhalten auf dem Schlachtfeld gebunden. Im Umkehrschluss bargen Niederlagen die Gefahr politischer Delegitimation.

Rückkehr der Bourbonen

Militärischer Misserfolg war es denn auch, der den Kaiser zu Fall bringen sollte. Nachdem er seine Grande Armée 1812 im Russlandfeldzug aufgerieben hatte, witterten die europäischen Mächte wie auch seine innenpolitischen Gegner ihre große Chance. 1813 erhoben sich die deutschen Staaten, am 30. März 1814 standen verbündete preußische und russische Truppen vor Paris. Napoleon dankte ab und wurde ins Exil nach Elba geschickt, die Dynastie der Bourbonen kehrte mit Ludwig XVIII. (1755–1824) auf den Thron zurück.

Napoleon am Panthéon | Als Kuppelkirche geplant, in der Revolution zur Ruhmeshalle umgewidmet, ist das Panthéon in Paris eine nationale Weihestätte. Im Giebelschmuck verleiht die Göttin des Ruhms Siegeskränze an historisch bedeutende Personen wie Napoleon (der Erste rechts von ihr).

Der neue König schien sich zunächst gut in die politischen Gegebenheiten einzufinden. Er gab sich kompromissbereit gegenüber den Errungenschaften der Revolution und verabschiedete eine Verfassung, die Bürgerrechte und eine konstitutionelle Monarchie beinhaltete. Anfänglich profitierte er von der Kriegsmüdigkeit und dem Verdruss der Bevölkerung – in den letzten Jahren der napoleonischen Herrschaft hatte sie unter schlechten wirtschaftlichen Bedingungen und Zwangsrekrutierungen gelitten. So konnte sich Ludwig XVIII. zunächst als Spross eines nationalen Königsgeschlechts darstellen, dass auf den heroischen Ahnen Heinrich IV. (1553–1610) zurückging.

Bereits am 1. März 1815 schlug die Situation um: Napoleon kehrte aus dem Exil zurück und wurde in vielen Städten im Triumph empfangen; die Bourbonen flohen aus Paris. Bonapartes folgende »Herrschaft der Hundert Tage« erwies sich als eine der Phasen, in der sein Heldenmodell so wirkmächtig war wie selten zuvor. Mehr denn je konnte er sich zum Verteidiger und Helden der liberalen Ideale der Französischen Revolution hochstilisieren, der den Mächten der Restauration Paroli bot. Dass die Bourbonen an seinen Anhängern und Unterstützern Vergeltung übten, bestätigte diesen Mythos sogar.

Der Mythos lebte fort

Daher wirkte er über Napoleons Niederlage bei Waterloo im Juni 1815 und seine Verbannung auf die ferne Insel Sankt Helena im Oktober hinaus noch weiter. Immer wieder kursierten Gerüchte über eine erneute Rückkehr, über angebliche Sichtungen in Frankreich. Die gesellschaftliche Spaltung in ein royalistisches und ein breites oppositionelles Lager aus Liberalen, Bonapartisten und revolutionären Kräften wurde immer deutlicher.

Napoleon starb am 5. Mai 1821, die Nachricht erreichte Paris in den ersten Juliwochen. Entgegen der Befürchtungen der Regierung blieb die Lage ruhig. Ludwig XVIII. ergriff deshalb die vermeintliche Gelegenheit, Frankreich unter der Monarchie zu einen. Der König kondolierte öffentlichkeitswirksam ehemaligen Gefolgsleuten seines Feindes wie dem General Rapp, der jedoch längst in seinen Diensten stand. Dadurch signalisierte der Monarch immerhin die Bereitschaft, Napoleon als Teil der jüngeren Geschichte seines Landes anzuerkennen – sofern dessen Anhänger bereit wären, diesen Abschnitt abzuschließen.

Doch die Regierung schätzte die Lage falsch ein. Die Pariser Anhängerschaft hatte lediglich die Echtheit der Todesnachricht bezweifelt, waren doch immer wieder entsprechende Falschmeldungen umgegangen. Um den 9. Juli realisierten viele, dass ihr Held tatsächlich von ihnen gegangen war. Ab diesem Tag erschienen in rascher Folge Lithografien und gedruckte Broschüren, die den Verstorbenen besangen und in Läden wie auch auf der Straße vertrieben wurden.

Ihre Autoren stilisierten Napoleon ganz in dessen Sinn: als Helden überdimensionalen Ausmaßes; als Märtyrer, der die Misshandlungen seiner britischen Kerkermeister ertragen hatte; als neuen Prometheus, angekettet an den Felsen von Sankt Helena. Auch Historienmaler ließen sich von diesen Vorstellungen inspirieren, so der Pariser Horace Vernet, dessen fiktives »Le Tombeau de Napoléon à Sainte-Hélène ou l'Apothéose de Napoléon« – zu Deutsch etwa »Napoleons Grab auf Sankt Helena und seine Vergöttlichung« – ein großer Erfolg war. In Trauerkleidung pilgerten Anhänger des Toten zu Vernets Atelier, nur um einen Blick auf die dort ausgestellten Skizzen zu erhaschen (hier eine Ansicht des Bildes).

Bald war offenkundig, dass Napoleon als Identifikationsfigur einer antibourbonischen Opposition diente. Die griff auf dessen letzte Selbstinszenierung von 1815 zurück: Der Held der Revolution symbolisierte eine Phase Frankreichs ohne König. Gesellschaftliche Gruppen wie die Veteranen der napoleonischen Armeen, die inzwischen größtenteils aus dem Militär ausgesondert worden waren und seitdem unter großer Armut litten, wurden jetzt als Zeitzeugen und Bewahrer einer Epoche nationaler Größe geschätzt.

All diesen Heroisierungen lag der Wunsch zu Grunde, Napoleon über dessen Tod hinaus eine Bedeutung für die Gegenwart zuzuschreiben. Im Sinn von Vernets »Apotheose« hielt Bonaparte nun erst recht Einzug in die Geschichte und in das kollektive Gedächtnis der Nation.

Bildersturm als Gegenmaßnahme

In einer Panikreaktion griff die Regierung hart durch. Am 20. Juli ordnete die Pariser Polizeipräfektur eine Razzia unter den Lithografienhändlern an, bei der komplette Auf­lagen samt Druckplatten beschlagnahmt und vernichtet wurden. Das vermochte den Handel mit Bildern und Schriften allerdings nicht zu unterbinden, er florierte lediglich im Geheimen weiter. Bis zum Monatsende erschienen 34 Litho­gra­fien und Broschüren mit einer Gesamtauflage von 28 000 Exemplaren, bis zum Ende des Jahres waren es 130 Werke mit einer Gesamtauflage von 134 000 Stück.

Im Invalidendom | Seit 1833 ziert eine Bonaparte-Statue den Innenhof des Invalidendoms, in dem der Korse mit einem Staatsbegräbnis 1840 seine letzte Ruhestätte fand – aus politischem Kalkül des regierenden Königs.

Die Maßnahme machte aber jedermann klar, dass der König Kompromissbereitschaft nur vortäuschte. Das Geschlecht der Bourbonen hatte die Maske fallen lassen und versuchte anscheinend, einen glorreichen Teil der jüngeren Geschichte aus dem Gedächtnis der Franzosen zu löschen. Von nun an war Napoleon ein Prüfstein, an dem alle Regierungen des 19. Jahrhunderts gemessen werden sollten.

Das galt ebenso für die so genannte Julimonarchie, die ein gemäßigtes Großbürgertum nach der Revolution von 1830 einsetzte. Paris hatte sich gegen die reaktionäre Politik Karls X. (1757–1836) erhoben, dem die Rechte des Adels wichtiger waren als die Nöte der Bevölkerung. Als er sich anschickte, das Parlament aufzulösen und das Wahlrecht einzuschränken, koalierten bürgerliche Kräfte – darunter Bonapartisten – und die Arbeiterschaft erstmals wieder seit der Französischen Revolution. Nach drei Tagen Revolution floh der Monarch aus Frankreich.

Sein Vetter, Louis-Philippe (1773–1850), erhielt auf Betreiben des bürgerlichen Lagers am 9. August 1830 den Thron. Doch viel änderte er nicht. Die Verfassung wurde stellenweise liberalisiert, und der neue Monarch hieß nun König der Franzosen statt französischer König. Auch wurden die Befugnisse des Parlaments erweitert, seine Kammern blieben aber unter der Kontrolle des Herrschers. Dieser marginale politische Wandel enttäuschte viele Julirevolutionäre.

Strategiewechsel des Monarchen

Während der drei glorreichen Tage des Aufstands – »Les Trois Glorieuses« – hallten »Vive Napoleon!«-Rufe von den Barrikaden, und wenn Revolutionäre bei Gefechten den Tod fanden, erhoben ihre Kameraden sie zu Helden, wobei sie sich der von Bonaparte vorgegebenen Muster bedienten. Der neue Monarch versuchte dies zu nutzen und brachte rasch einige Prestigeprojekte auf den Weg, die Napoleon immerhin als Teil der französischen Geschichte ehren sollten.

So wurde 1833 auf der Place Vendôme erneut eine Statue des Kaisers auf der Siegessäule aufgestellt – die ursprüngliche hatten alliierte Truppen 1814 heruntergestürzt. 1836 wurde der noch unter Napoleon begonnene Arc de Triomphe auf den Champs Elysées fertig gestellt und 1837 ein neues Frontispiz am Panthéon angebracht, auf dem Bonaparte einen prominenten Platz unter den großen Männern Frankreichs einnahm.

Das stärkste Signal sendete die Julimonarchie aber 1840, als sie von der britischen Regierung die Erlaubnis einholte, Bonapartes sterbliche Überreste von Sankt Helena nach Paris zu überführen. Allerdings verzögerte die so genannte Orientkrise die Umsetzung des Plans. Denn Frankreich unterstützte die Bestrebungen Ägyptens, sich vom Osmanischen Reich zu lösen, um selbst in Afrika besser Fuß zu fassen. Großbritanniens Regierung hingegen stand auf Seiten der Hohen Pforte in Istanbul, denn der drohende Zerfall des Osmanischen Reichs hätte die Machtverhältnisse im Orient ihrer Meinung nach unkalkulierbar gemacht. Frankreich musste schließlich nachgeben, in der Bevölkerung sprach man von einem »diplomatischen Waterloo«.

Am 15. Dezember wurde Napoleons Leichnam endlich in einer monumentalen Prozession im Invalidendom beigesetzt, wo er noch heute liegt. Doch die Julimonarchie hatte längst an Glaubwürdigkeit verloren. Spätestens 1832 gab sie den Anschein der Liberalität auf. König Louis-Philippe I. und seine konservativen Regierungen verschlossen sich Forderungen nach weiterer demokratischer Teilhabe. Erneut formierte sich eine breite Oppositionsfront. Ihre Mitglieder deuteten die Feiern zu Ehren Napoleons als neuer­lichen Versuch, diesen Teil der französischen Geschichte abzuschließen und dem Nationalhelden eine Bedeutung für die Gegenwart abzusprechen. Dem offiziellen Napoleonkult stellte man deshalb einen inoffiziellen gegenüber, der vor allem 1833 und 1840 mit Protestaktionen gegen die Mon­archie die Feierlichkeiten überschattete. Der offenkundige Plan, den Bürgerkönig Louis-Philippe zum heroischen Nachfolger Napoleons zu stilisieren, indem er sich die Erinnerung an diesen aneignete, schlug fehl.

1848 beendete eine neuerliche Revolution die Julimonarchie, die Phase der Zweiten Französischen Republik brach an. Zum Staatspräsidenten wählte man Louis Napoléon Bonaparte, einen Neffen des großen Korsen. Im Dezember 1851 folgte der Staatsstreich, und 1852 rief Napoleon III. das Zweite Französische Kaiserreich aus. Auch er versuchte, vom Heldenkult zu profitieren, stilisierte sich aber nicht bloß als Nachfolger Bonapartes, sondern als heroischer Wiederkehrer, fast schon als Reinkarnation seines heldenhaften Onkels.

In anderen Ländern erwies sich Napoleon ebenfalls als wirkmächtige Figur, die Anlass gab, den eigenen Platz in der Geschichte zu reflektieren. So etwa, als der Herzog von Wellington 1852 starb und als Bezwinger Napoleons und britischer Nationalheld mit einem großen Staatsbegräbnis in der St Paul's Cathedral in London beigesetzt wurde.

Napoleon war der Held des 19. Jahrhunderts, da er in ganz Europa zu einem Maßstab des Heroischen erhoben wurde. Seine Anhänger verehrten ihn als »homme du siècle«, als Mann des Jahrhunderts, seine Gegner und Kritiker sahen in ihm eine vernichtende Kraft, die den Kontinent verwüstet hatte. Sie alle gestanden ihm einen überzeitlichen Wert zu und diskutierten Napoleons Bedeutung für die eigene Gegenwart noch weit über dessen Tod hinaus. Damit folgten sie letztlich den Inszenierungen, die Bonaparte zu Lebzeiten aufgebaut hatte.

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  • Quellen
Beßlich, B.: Der deutsche Napoleon-Mythos. Literatur und Erinnerung 1800 bis 1945. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2007
Jourdan, A.: Napoléon, héros, imperator, mécène. Collection historique. Aubier, 1998
Marquart, B.: Napoleons Golgota. Sakralisierende Heldenverehrung zwischen Restauration und Julimonarchie. In: Heinzer, F. et al. (Hg.): Sakralität und Heldentum. Ergon, 2017, S. 215–227

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