Richtungswechsel im Magnetfeld der Sonne

News: Richtungswechsel im Magnetfeld der Sonne

Während des Höhepunkts des elfjährigen Zyklus der Sonnenaktivität dreht sich die Ausrichtung ihres magnetischen Feldes um: Aus dem Sonnennordpol wird der Sonnensüdpol und umgekehrt. Zum ersten Mal überhaupt hat eine Raumsonde diesen Vorgang aus nächster Nähe beobachtet. Im Januar beendete die Forschungssonde Ulysses ihre viermonatige Passage des Sonnensüdpols, zu einer Zeit, als die Sonnenaktivität ihr Maximum erreichte.

Karin Küppers

Von der Erde aus könnte man meinen, das Magnetfeld der Sonne habe seine Richtung bereits umgekehrt. Aber die Erde ist nicht unbedingt der beste Beobachtungspunkt für Vorgänge innerhalb der Heliosphäre der Sonne – dem Bereich, der durch Sonnenwind und Magnetfeld bestimmt ist. Das Ereignis ist weitaus komplexer als bisher angenommen.

"In den letzten Monaten schwankte die Richtung des Magnetfeldes ständig zwischen alt und neu. Auch heute noch gibt es Perioden, in denen die alte Polarität wieder auftritt", erklärt Andre Balogh vom Imperial College in London. "Wir sind Zeugen eines sehr komplizierten Prozesses, die neue Richtung wird sich durchsetzen, aber das kann noch einige Monate dauern." Die Raumsonde Ulysses, welche gerade die Polregion der Sonne überquert, kann das Verschwinden der alten und das Erscheinen der neuen Polarität viel besser beobachten.

Der Aufruhr im Magnetfeld führt zu zahlreichen Stürmen, bei denen energiereiche Partikel aus dem Inneren der Sonne freigesetzt werden. "Wir wissen, dass die Konfiguration des Magnetfeldes völlig verschieden ist zu derjenigen des Aktivitätsminimums", erläutert Andre Balogh. "Ulysses bringt uns im Verständnis der Sonne und ihrer Heliosphäre einen entscheidenden Schritt weiter."

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