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Marine Geologie: Riesen-Erdrutsch entdeckt

Am afrikanischen Kontinentalabhang westlich der Kanarischen Inseln ging vor rund 60 000 Jahren ein gewaltiger Erdrutsch ab: Das freigesetzte Material lagerte sich erst nach 1500 Kilometern ab – übertragen auf das Festland entspräche dies der Strecke von London nach Rom.

Mehr noch als diese Dimensionen erstaunte die Entdecker des Rutsches um Peter Talling von der Universität Bristol, dass über Hunderte von Kilometern kein Sediment auf dem Meeresboden abgelagert wurde. Das Paket kam erst dann nahezu vollständig zum Stillstand, als die Neigung des Meeresbodens minimal von 0,05 auf 0,01 Grad abflachte – ein minimaler Wert, wie die Forscher konstatieren: Heutige Fußballfelder hätten meist eine Neigung von einem Grad, um Regenwasser abzuleiten. Beachtlich war auch das Volumen des Rutsches, der auf einen Schlag zehnmal so viel Masse bewegte wie alle Flüsse der Erde in einem Jahr an Sedimentfracht ins Meer transportieren. Kleinere unterseeische Hangrutschungen kommen häufiger vor, etwa wenn stabilsierende Methanhydrate sich auflösen, durch Erdbeben oder Übersteilung. (dl)

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