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Glaziologie: Riesiger Eisabbruch in Arktis

Vor der kanadischen Ellesmere-Insel brach die wohl größte Eisscholle der Arktis der letzten 25 Jahre ab und gefährdet im Sommer womöglich den Schiffsverkehr und die Ölförderung in der Beaufort-See.

Der losgerissene Eiskörper ist etwa 66 Quadratkilometer groß – das enstpricht dem ungefähren Ausmaß Manhattans – und löste sich anscheinend bereits im Sommer 2005 vom Eisschelf an der Nordküste der arktischen Insel, die rund 800 Kilomter vom Nordpol entfernt liegt. Wegen der abgeschiedenen Lage der Region wurde die neue Treibeisfläche allerdings erst jetzt mittels Satellitenbildern entdeckt. Die analysierten Bilder zeigten zuerst den 15 Kilometer langen Riss im Eis und dann anschließend das forttreibende Eis, das sich innerhalb von nur einer Stunde um einen Kilometer von der Küste entfernte.

Luke Copland von der Universität von Ottawa, der Entdecker des Bruchs, schließt einen Zusammenhang mit dem Klimawandel nicht aus. So war der Sommer 2005 um drei Grad Celsius wärmer als im normalen Durchschnitt üblich, zudem hat die periodische Meereisbedeckung in der Arktis historische Tiefststände erreicht. Meereis blockiert normalerweise Gletscher sowie dauerhaftes Schelfeis und mindert deren Fließgeschwindigkeit beziehungsweise Zerfall, sodass sein Schwinden Eisverluste in der Regel erleichtert. (dl)

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