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Portugal: Römische Villa unter portugiesischem Acker

Friedrich-Schiller-Universität Jena
Bauern auf einem Acker im südportugiesischen Silves stießen immer wieder auf Mosaiksteinchen und Keramikscherben. Nun haben Jenaer Archäologen an dieser Stelle – nur 20 Zentimeter unter dem Boden – die Reste einer weitläufigen römischen Villa gefunden.

Nach einer geomagnetischen Messung im September erahnten die Forscher von der Friedrich-Schiller-Universität, unterstützt von Studenten und Kollegen der Universität Hamburg, den Grundriss eines Gebäudetraktes mit drei Flügeln, umschlossen von massiven Außenmauern. Bei Grabungen kamen zahlreiche Fundstücke zutage: Amphoren, bronzene Gewandspangen, Reste von Fresken und Münzen mit den Abbildern der beiden Kaiser Konstantin I und II. Sogar Bruchstücke von Fensterglas und Wandisolierungen, die von einer möglichen Bade-Anlage stammen, fanden die Ausgräber, was auf einen sehr vermögenden Hausherrn hindeutet.

Die Villa, die vermutlich vom ersten vorchristlichen bis zum fünften nachchristlichen Jahrhundert bewohnt war, scheint die Ausmaße einer kleinen Siedlung zu haben: Bis jetzt wurde "nur" ein Nutztrakt der Anlage inklusive Webstuhl und Getreidemühle freigelegt. "Bei den nächsten Grabungen werden wir hoffentlich auf den vermutlich hochwertiger ausgestatteten Wohntrakt stoßen", meint Ausgrabungsleiter Dennis Graen.

Da die Geschichte der Römer in ihrer ehemaligen Provinz Lusitania bisher kaum bekannt war, ist der Fund der Villa recht bedeutsam. Denn bisher waren römische Villen immer nur entlang der Algarveküste entdeckt worden – nicht aber im Hinterland.

Nicole Mai

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