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Kometensonde: Rosetta fotografiert ihren Schatten auf "Tschuri"

Mit der Sonne direkt im Rücken und senkrecht auf die Oberfläche gerichteter Kamera gelang Rosetta das bislang schärfste Bild des Kometen - es zeigt sogar den Schatten der Raumsonde selbst.
Die Messinstrumente des Rosetta-Orbiters

Die ESA-Raumsonde Rosetta ist zuletzt in der extrem geringen Höhe von nur sechs Kilometern über die Oberfläche von 67P/Tschurjumow-Gerasimenko geflogen. Dabei gelang ihr auch die bislang schärfste Aufnahme der Kometenoberfläche.

Schatten im Blick |

In der unteren Hälfte wird ein verwaschener Fleck erkennbar: die Raumsonde Rosetta bei ihrem Überflug in sechs Kilometer Höhe. Die angrenzenden Bereiche sind besonders hell, weil sich hier Sonne und Sonde direkt in einer Linie befinden.

Hochauflösung

Das Besondere: Während Rosetta das Foto schoss, stand die Sonne exakt in ihrem Rücken. Dadurch würden die echten Helligkeitsunterschiede auf der Oberfläche deutlich, erklärt Ekkehard Kührt, Kometenforscher am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Bei anderen Aufnahmen störten die Schatten, die die Geländemerkmale auf dem Kometen werfen.

Nun jedoch gab es nur ein einziges Objekt, das Schatten werfen konnte: die Raumsonde selbst, erkennbar als dunkler, unscharfer Fleck in der unteren Hälfte des Bilds. Der Schatten nehme ungefähr die Fläche von 20 mal 50 Meter ein, heißt es in einer ESA-Mitteilung. Die fotografierte Fläche betrage insgesamt 228 mal 228 Meter, mit einer Bildauflösung von elf Zentimetern pro Pixel.

Die "Imhotep" getaufte Region sitzt am Bauch des Kometen, auf der anderen Seite von Philaes Landestelle. Sie offenbart ebenes Gelände, aber auch zerklüftete Strukturen, getrennt von schroffen Terrassen, erläutert Kührt: "Die Höhe dieser Terrassen ist nur schwer abzuschätzen, weil wir exakt von oben auf die Oberfläche blicken." Noch genauere Informationen über die Oberfläche des Kometen erhoffen sich die Wissenschaftler auch von den Bilddaten des Landers Philae, der "Tschuri" bei seinem Abstieg und nach der Landung mit noch einmal deutlich höherer Auflösung fotografierte. Die Auswertung der Daten laufe gerade, erklärt die ESA. Erste Ergebnisse würden für kommenden Monat erwartet.

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