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Russland-Ukraine-Krieg: Roskosmos beendet Kooperation mit deutschem Raumfahrtzentrum

Eine weitere Zusammenarbeit halte man für »unmöglich«, hieß es am Donnerstag aus Moskau. Auch gemeinsame Experimente auf der ISS sind wohl betroffen.
Sojus-Start von Kourou

Russland hat die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für beendet erklärt. Damit reagierte das Land auf die Aufkündigung der Kooperation von deutscher Seite am Abend des 2. März 2022. Die Entscheidung des DLR habe den langfristigen Beziehungen einen irreparablen Schaden zugefügt, der sich erheblich auf die Aktivitäten bei der Erforschung des Weltraums für friedliche Zwecke auswirke. Das geht aus einem am Donnerstag in Moskau veröffentlichten Schreiben des Chefs der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, hervor.

Darin heißt es: »In dieser Hinsicht halte ich eine weitere Zusammenarbeit (...) für unmöglich, um gemeinsame Experimente auf der Internationalen Raumstation durchzuführen.« Betroffen seien zudem Experimente zur Entwicklung eines Boden-Weltraum-Systems zur Überwachung und Vorhersage von Naturkatastrophen. Ein Sprecher des DLR in Köln sagte auf dpa-Anfrage zu den Äußerungen von Rogosin: »Wir nehmen die Reaktion der russischen Seite zur Kenntnis, möchten sie aber nicht weiter kommentieren.«

Das DLR hatte am Mittwochabend mitgeteilt, wegen des Angriffs auf die Ukraine laufende Kooperationen mit Russland zu beenden. Auf Nachfrage hatte ein DLR-Sprecher allerdings noch gesagt, die Internationale Raumstation ISS sei davon nicht betroffen. Hier seien die Europäische Raumfahrtagentur ESA und die US-Raumfahrtbehörde NASA zuständig.

Auch an anderer Stelle stehen seit dem Angriff auf die Ukraine Raumfahrtprojekte vor dem Aus. So teilte die ESA etwa am 28. Februar mit: Ein Start des europäischen Mars-Rovers Exomars, der eigentlich mit einer russischen Proton-Rakete zum Roten Planeten aufbrechen sollte, sei im Jahr 2022 »sehr unwahrscheinlich«. (dam)

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