Saturnmond: Wer hat Tethys angemalt?
Neue Bilder der Raumsonde Cassini zeigen mysteriöse rote Streifen auf der Oberfläche von Saturns Eismond Tethys. Die bogenförmigen Strukturen, die ein wenig an Graffiti oder Kratzspuren erinnern und einige hundert Kilometer lang sind, geben Forschern bislang Rätsel auf, wie die NASA berichtet. Abgesehen von ein paar kleinen Kratern auf Dione sind rötliche Färbungen auf den Saturnmonden selten. "Die roten Bögen müssen geologisch recht jung sein, denn sie ziehen sich durch ältere Strukturen wie Einschlagkrater", sagt Paul Helfenstein von der Cornell University in Ithaca, New York, der als Wissenschaftler an der Cassini-Huygens-Mission beteiligt ist. Das genaue Alter kennt man bisher aber noch nicht.
Aktuell haben die Forscher mehrere Theorien zu den ungewöhnlichen Verfärbungen. So könnte es sich möglicherweise um chemisch verunreinigtes Eis handeln, oder sie könnten durch Ausgasungen in Tethys Innerem entstanden sein. Es wäre aber auch denkbar, dass die roten Striemen mit Frakturen zusammenhängen, die schlicht nicht sichtbar sind, weil die Auflösung der Bilder zu niedrig ist. Schon frühere Aufnahmen von Cassini hatten Forschern Hinweise auf solche Streifen auf der Oberfläche des Himmelskörpers geliefert, doch erst die Kombination von mehreren Bildern aus unterschiedlichen Spektralbereichen machte sie nun gut sichtbar. Im November wollen die Forscher noch einmal einen genaueren Blick auf die Strukturen werfen, um mehr über ihre Zusammensetzung und Entstehung zu erfahren.
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