Direkt zum Inhalt

Megafauna: Säbelzahnkatzen waren soziale Wesen

Sie waren wahrscheinlich die eindrucksvollsten Großkatzen der Erdgeschichte. DNA verrät jetzt mehr über das Leben der Säbelzahnkatzen.
Der Topprädator - Smilodon, die Katze mit den Reißzähnen

Zu seiner Zeit war Homotherium latidens sicher ein gefürchteter Jäger: groß, kräftig, agil, mit großen Fangzähnen. Und die Säbelzahnkatze lebte wohl ähnlich wie heutige Löwen in Familienverbänden, was sie als Raubtier noch effektiver gemacht haben könnte. Das legen DNA-Studien nahe, die Ross Barnett von der Universität Kopenhagen und sein Team in »Current Biology« vorlegten.

Anhand bisheriger Knochenfunde waren Paläontologen bereits davon ausgegangen, dass Homotherium seine Beute rennend erlegte und ihnen nicht auflauerte wie beispielsweise Leoparden. DNA, welche Barnett und Co aus einem 47 000 Jahre alten Oberschenkelknochen extrahieren konnten, weist in die gleiche Richtung. Die Erbgutanalyse erbrachte nicht nur, dass sich diese Säbelzahnkatzengattung vor 22,5 Millionen Jahren von ihren Verwandten abspaltete. Die Tiere besaßen auch Gene, die für eine Aktivität während des Tages und ein auf Rennen ausgelegtes Atem- und Kreislaufsystem sprechen.

Zudem wiesen die Wissenschaftler Gene nach, die mit sozialem Verhalten verbunden werden. Homotherium lebte also womöglich in Gruppen und nicht als Einzelgänger. Die genetische Variabilität in der Probe fiel nach Angaben der Forscher sehr hoch aus. Sie nehmen daher an, dass die Art häufiger war, als bisherige Fossilfunde nahelegen. Vielleicht gehören zahlreiche bislang nicht eindeutig zugeordnete Säbelzahnkatzenknochen in Museen zu dieser Gattung, vermuten Barnett und Co. Sie seien schwieriger zuzuweisen als Schädel und Zähne.

Anm. d. Red.: Die großen Zähne im Oberkiefer der Tiere sind Fang- und nicht die Reißzähne. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

WEITERLESEN MIT »SPEKTRUM +«

Im Abo erhalten Sie exklusiven Zugang zu allen Premiumartikeln von »spektrum.de« sowie »Spektrum - Die Woche« als PDF- und App-Ausgabe. Testen Sie 30 Tage uneingeschränkten Zugang zu »Spektrum+« gratis:

Jetzt testen

(Sie müssen Javascript erlauben, um nach der Anmeldung auf diesen Artikel zugreifen zu können)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.