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Kalifornien: Salzfabrik der Indianer

U.S. Geological Survey / Tyler Childress
Endlich ist gewiss, was es mit den hunderten von kreisrunden, zweifelsfrei von Menschen gemachten Vertiefungen im harten Gestein der kalifornischen Berge auf sich hat: Sie gehörten zu einer uralten Salzgewinnungsanlage.

Hunderte von kreisrunden Becken, ... | ... direkt in den harten Granit geschlagen, dienten den Miwok-Indianern Nordkaliforniens einst zur Salzgewinnung.
Wenn die Geologen des United States Geological Survey unter der Leitung von James Moore Recht haben, leiteten die Miwok-Indianer der nördlichen Sierra Nevada einst Wasser aus den nur wenige Meter entfernten Salzwasserquellen in die Becken und ließen es in der Sonne verdunsten. So konnten sie fast drei Tonnen des wertvollen Gewürzes gewinnen.

Der Strom nahe den Granitbecken ... | ... enthielt das wertvolle Salz und hat das Gestein gebleicht. Im Hintergrund: Geologe James Moore.
Die 369 kreisrunden Wasserbassins sind ungefähr einen Meter groß und mindestens 60 Zentimeter tief. Sie in den Fels zu schlagen, muss eine enorme Leistung gewesen sein, meinen die Geologen. Vermutlich erhitzten die Menschen den Stein zunächst mit Hilfe von Feuern und machten ihn so mürbe. Dann wurde er Zentimeter für Zentimeter abgetragen. Dies musste an die hundertmal wiederholt werden.

Doch die Arbeit, die pro Becken leicht ein ganzes Jahr in Anspruch nahm, lohnte sich offenbar. Denn die Quellen waren selten und das Salz so kostbar, dass es den Handel mit anderen Stämmen ermöglichte.

Die Miwok-Indianer des Hochlandes lebten schon seit Jahrtausenden in der nördlichen Sierra Nevada. Ob die in den Stein gehauenen Salzbecken ebenso alt sind, ist noch ungewiss. In Kürze sollen sie radiometrisch datiert werden. Noch um 1840 verteidigten die Miwok ihre Salzquellen übrigens gegen weiße Siedler.

Nicole Mai

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