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Vulkane: Santorin-Eruption weitaus stärker als gedacht

Caldera von Santorin
Der Vulkanausbruch, der vor 3600 Jahren die Mittelmeerinsel Santorin beinahe zerstörte, war offenbar weitaus heftiger als bislang vermutet. Bei einer Expedition entdeckten Wissenschaftler um Steven Carey von der Universität von Rhode Island und Robert Ballard noch im Umkreis von bis zu dreißig Kilometern zehn bis achtzig Meter mächtige Ablagerungen von Bimsstein und vulkanischen Aschen. Sie schätzen daher, dass damals sechzig Kubikkilometer Gestein und Magma ausgeschleudert wurden. Bisher gingen Forscher von knapp vierzig Kubikkilometern aus.

Die minoische Eruption – so benannt, weil der Ausbruch für das Ende der minoischen Hochkultur von Kreta verantwortlich gemacht wird – gilt als zweitstärkster Vulkanausbruch in historischen Zeiten. Anführer der Liste ist der Ausbruch des Mount Tambora in Indonesien, der 1815 etwa hundert Kubikkilometer Gestein und Magma ausschleuderte. Schon die weitaus schwächere Explosion des Krakatau 1883 erzeugte einen vierzig Meter hohen Tsunami, der 36 000 Menschen tötete, und pyroklastische Ströme, die sich über vierzig Kilometer ausbreiteten. Der Ausbruch auf Santorin dürfte dementsprechend weit verheerendere Auswirkungen gehabt haben.

Im Krater des Unterwasservulkans Kolumbo stießen die Wissenschaftler außerdem auf ein bisher unbekanntes Feld von Hydrothermalquellen, aus denen Gas und Wasser mit Temperaturen von bis zu 220 Grad Celsius strömen. Austretende Metalle bilden mehrere Meter hohe Kamine, die durch Bakterienfilamente regelrecht zottig aussehen. Auch der Boden ist mit dichten Bakterienmatten bedeckt. Normalerweise finden sich solche Quellen an mittelozanischen Rücken in der Tiefsee oder an Grenzen auseinander strebender Platten. Heiße Quellen unter den Bedingungen von Santorin – flaches Wasser, sich aufeinander zu bewegende Platten – kannten Forscher bislang nur aus Japan.

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