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Wasserwelt am Saturn: Saturnmond Enceladus hat noch weit mehr Meer

Der eisige Saturnmond Enceladus speist ständig Wasser ins All. Es stammt aus einem gar nicht eisigen Meer, das noch größer ist als gedacht.
Enceladus-Ozean

Der kleine Saturnmond Enceladus ist einer der spannendsten Orte im Sonnensystem: Seit einigen Jahren verdichteten sich nach und nach Indizien darauf, dass tief unter seinem Eispanzer ein salziger Ozean liegt. Das interessiert auch Astrobiologen sehr, weil auf dem Grund des Mondozeans lebensfreundliche Bedingungen mit hohen Temperaturen herrschen könnten. Beobachtungen der Saturnsonde Cassini bestätigten und verfeinerten das Bild – so nun auch eine neue Auswertung der subtilen Bahnveränderungen des Monds im Orbit von Saturn. Das Muster dieses leichten Wackelns – die Libration, die auf den Gravitationseinfluss und Asymmetrien des Monds zurückzuführen ist – zeigt nun, dass der Enceladus-Ozean offenbar wirklich noch viel größer, ja weltumspannend zu sein scheint.

Der Eismond Enceladus unter der Oberfläche | Der Saturnmond Enceladus und sein Meer unter dem Eis: Auffällige Geysire speien aus der Südpolarregion Wasser in die Umgebung des Saturns, das sich dann als E-Ring sammelt. Der Ozean scheint aber über einem felsigen Kern den ganzen Mond zu umspannen, wie Forscher aus den bisher beobachteten leichten Bahnveränderungen des Monds ermittelten.

Das meinen Forscher, nachdem sie die Libration des Monds anhand von Oberflächenmerkmalen wie kleinen Kratern exakt ausgemessen haben und dann verschiedene Modelle des inneren Aufbaus von Enceladus durchspielten, um zu sehen, welches am besten zu den Messdaten passt. Die auf Schwerkraftanomalien beruhende, lange gültige Idee eines größeren linsenförmigen Ozeans tief unter dem Eis der Südpolarregion würde allerdings nach einer Massenverteilung innerhalb des Himmelskörpers verlangen, die kaum zu den Beobachtungsdaten passt, errechnete das Team. Der Ozean muss aber auf jeden Fall vorhanden sein, weil ein durchgefrorener oder felsig-fester Mond sich völlig anders verhielte. Das am besten zur beobachteten Realität passende Szenario wäre ein weltumspannendes Untereis-Meer, fassen die Wissenschaftler zusammen.

Aus diesem Ozean speist Enceladus stetig hohe Fontänen aus Wasserdampf und Eiskristallen, die dann den ausgedehnten E-Ring des Gasplaneten bilden. Mit dem Staubdetektor der Cassini-Sonde gelang es auch schon, Siliziumdioxidteilchen dieses Rings zu analysieren. Dabei kam heraus, dass am Grund des Untereismeeres hohe Temperaturen herrschen müssen.

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