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Ökosysteme: Savannen: Jahresniederschlag reguliert Baumbestand

Wie stark Savannengebiete bewaldet sind, hängt tatsächlich in erster Linie von der Regenmenge ab, bestätigt eine umfangreiche Studie. Erst an zweiter Stelle folgen Feuer und Bodeneigenschaften. Der Einfluss von großen Pflanzenfressern ist dagegen verschwindend gering, berichten Forscher um Mahesh Sankaran von der Colorado-State-Universität. Bisherige Untersuchungen hatten durchaus widersprüchliche Ergebnisse geliefert.

Das internationale Forscherteam hatte die durchschnittlichen Jahresniederschläge, Bodencharakteristika und Störeinflüsse in Form von Brandhäufigkeiten und der Biomasse von pflanzenfressenden Säugetieren an 854 Savannenstandorten in Afrika analysiert. Die Wissenschaftler stellten dabei fest, dass bei jährlichen Regenmengen von etwa 100 bis 650 Millimetern die potenzielle Waldbedeckung mit den Niederschlägen steigt, während die anderen Faktoren keinen Zusammenhang zeigten. Dass hier Grasländer und Wälder nebeneinander existieren können, ist daher nicht Folge von störenden Einflüssen durch Brände oder Fraß, wie häufig vermutet. Sie können die Wälder aber in ihrer maximalen Ausdehnung einschränken.

Hierbei spielt allerdings nur Feuer eine nennenswerte Rolle – und das auch nur, wenn die Brände häufiger als alle zehn Jahr auftreten, schließen Sankaran und Kollegen. Erst bei Niederschlagsmengen von mehr als 650 Millimetern, bei denen die Wasserverfügbarkeit eine geschlossene Walddecke erlauben würde, bewirken die Störfaktoren schließlich, dass sich die Gräser gegen Verbuschung behaupten können.

Die Forscher betonen, dass frühere Studien zu lokal begrenzt oder auf Einzelfaktoren beschränkt gewesen seien. Weitere umfangreiche Analysen sollen nun zeigen, ob sich die Ergebnisse auch auf die Savannen anderer Kontinente übertragen lassen. Die Ergebnisse sollten dann eine genauere Vorhersage ermöglichen, wie diese empfindlichen Regionen, die immerhin ein Fünftel der Landoberfläche bedecken und Lebensraum für einen Großteil der Weltbevölkerung sind, auf die Klimaerwärmung reagieren werden.

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