Der Sternenhimmel im März: Schatzsuche in der Milchstraße
Genießen Sie die Spätabende mit Streifzügen durch die Wintersternbilder und machen Sie sich bereit für spektakuläre Eskapaden des Erdtrabanten.
Keiner ähnelt dem anderen; durchschnittlich sind sie einige hundert Millionen Jahre alt – in kosmischen Maßstäben gilt das als jung – und enthalten einige Dutzend bis mehrere hundert Sterne, die durch ihre Anziehungskräfte zusammengehalten werden. Darunter gibt es zahlreiche, die am besten mit dem Feldstecher oder einem Fernrohr geringer Brennweite beobachtet werden. Bei vier von ihnen wollen wir das jetzt tun.
Perseus steht abends hoch im Westen. Dort finden Sie M 34, einen offenen Stern haufen in der westlichen Flanke der Milchstraße, einige Grad nordwestlich des berühmten veränderlichen Sterns Algol. M 34 ist eine lose Gruppe aus etwa fünf bis sechs Dutzend Sternen und kommt auf 5. Größe, verteilt über ein halbes Grad, also einen Vollmonddurchmesser. Gelegentlich habe ich M 34 sogar schon mit bloßem Auge entdeckt.
Auch mit dem Feldstecher ist er ein lohnendes Ziel: Auf einem stabilen Stativ montiert, löst mein 8 × 56er-Fernglas fast ein Dutzend seiner helleren Sterne auf. Der Sternhaufen sieht aus, als wäre er an einem 8.-Größe-Doppelstern verankert, dessen beide Komponenten gut zwanzig Bogensekunden voneinander entfernt liegen. Neben diesem enthält er noch eine ganze Reihe weiterer Sternpaare. Ein Teleskop sollte bei 50- bis 75-facher Vergrößerung die funkelnden Zwillinge auflösen.
Der Fuhrmann schließt sich östlich an Perseus an. Eine Kette aus drei Sternhaufen zwischen 5,7ter und 6,4ter Größe erwartet Sie dort auf kleinem Raum zwischen den Himmelskoordinaten von etwa 5h30 bis 6h Rektaszension bei +35 Grad Deklination.
Dritter im Bunde ist der mittlere, M 36. Nur halb so groß wie seine Nachbarn, enthält er die wenigsten Sterne. Versuchen Sie doch zum Spaß einmal, alle drei Sternhaufen in ein Feldstechergesichtsfeld zu quetschen.
Und wenn Sie schon in der Gegend sind, bietet sich ein kleiner Sprung südöstlich in den westlichen Fuß des Zwillings Kastor an, zu M 35 und NGC 2158.
Planeten im März
Jupiter steht im Sommersternbild Skorpion, das die Sonne immer weiter hinter sich lässt. Für den Planeten bedeutet dies, dass er früher aufgeht, bei Tagesanbruch aber weiterhin sehr tief im Südosten hängt.
Mars ist noch näher an der Sonne dran, er wandert durch den Steinbock ("Capricornus") und klettert erst in der Dämmerung über den Horizont. Merkur taucht aus seiner unteren Konjunktion vom 22. Februar als schmale Sichel in der Morgendämmerung auf, versteckt sich aber während seines gesamten etwas mageren Auftritts in der zweiten Märzhälfte in der Dämmerung. Er erreicht seine größte Elongation mit 28 Grad westlich der Sonne am 22., wenn er mit 0. Größe gut eine Stunde vor der Sonne aufgeht. Bei ihrem Erscheinen steht er allerdings nur zehn Grad über dem ostsüdöstlichen Horizont.
Saturn hält einsam am Mitternachtshimmel die Stellung. Mit 0. Größe ist er bei Einbruch der Nacht auf halber Höhe des Ostsüdosthimmels leicht zu finden. Der Ringträger setzt seine langsame Rückwärtsbewegung im westlichen Löwen fort. Zu dieser Zeit, einige Wochen nach der Opposition, bereichert er die Beobachtung mit dem Teleskop um einen weiteren Schwierigkeitsgrad: Versuchen Sie, den Schatten des Planeten zu entdecken, der auf seine eigenen Ringe fällt. Dieser schmale, dunkle Keil betont die räumliche Dimension der Szene.
Die Totalität dauert rund 75 Minuten – genug Zeit für eine ausgiebige Fotosession –, sofern das Wetter mitspielt. Auch danach weiß der Trabant sich in Szene zu setzen, wie etwa in den jeweiligen Morgenstunden des 11. unterhalb von Antares und des 15. rechts von Mars. Der Abendhimmel sieht den zunehmenden Mond am 20. und 21. in der Nähe der Venus und am Abend des 24. kein Grad von Elnath (Beta Tauri) entfernt, dem nördlichen Hornstern im Stier ("Taurus"). Der Monat endet ähnlich, wie er begann: Eine Annäherung an M 44 am Morgen des 28., an Saturn am Abend des 28. und eine Bedeckung – diesmal von Regulus, dem "kleinen König"«, der am 30. 3. nach etwa 5.15 Uhr Sommerzeit an der dunklen Seite des fast vollen Monds verschwindet und so mit ihm untergeht.
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