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Unterwasserarchäologie: Schiffswrack aus Napoleons Zeit gefunden

Unterwasserarchäologen vor Akko
Bereits im Jahr 1966 kam vor der israelischen Stadt Akko ein rund zweihundert Jahre altes Schiffswrack zum Vorschein. Jetzt machten sich Archäologen der Universität Haifa daran, das Wrack freizulegen und herauszufinden, wer es einst kommandierte und unter welchen Umständen es sank.

Verhängnisvolle Kanonenkugel | Diese Kanonenkugel hat sich in den Kiel des Schiffes verkeilt. Für die Archäologen Grund zur Annahme, sie habe das Schiff letztendlich versenkt.
In seinem Umkreis gefundene Kanonenkugeln, Behälter für Schießpulver und Weinschläuche deuten in jedem Fall darauf hin, dass es sich um Kriegsschiff gehandelt haben muss. Aller Wahrscheinlichkeit nach war es bei Auseinandersetzungen zwischen Engländern, Franzosen und den Verteidigern der Stadt dabei, vermutet der Seefahrtsexperte Ya'akov Kahanov von der Universität Haifa. Somit dürfte das Schiff entweder im Jahr 1799 gesunken sein, als Napoleon die Stadt Akko während seiner Afrikaexpedition belagerte, oder aber im Jahr 1840. Damals kämpfte eine Allianz aus Österreichern, Preußen, Engländern und Russen gegen das mit Frankreich verbündete Ägypten.

Für das Jahr 1799 spricht nach Ansicht Kahanovs eine Karte aus einem britischen Marinearchiv. Dort ist an der entsprechenden Stelle vor der Küste ein versunkenes Schiff eingezeichnet, das wahrscheinlich als Sperre der Engländer gegen die vordringende französische Flotte gedacht war. Sollte sich das als zutreffend herausstellen, wurde das rund dreißig mal neun Meter große Schiff von der Besatzung absichtlich versenkt.

Eine in den Kiel verkeilte Kanonenkugel legt jedoch ein anderes Ende nahe: Die Lage des Projektils lasse vermuten, dass das Schiff während eines Seegefecht beschädigt wurde und dann gesunken sei. (jd)

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