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Naturschutzgebiete: Schimpansen fressen Kleinbauern arm

Schimpansen stehlen afrikanischen Farmern Mais, Bohnen und andere Feldfrüchte. Nachhaltige Gegenmaßnahmen müssen die Kleinbauern erst lernen.
Schimpanse in Ruanda
Schimpanse in Ruanda | Ein (satter?) Schimpanse im Westen Ruandas. In seiner Heimat, einem kleinen Waldstück des Gishwati Forest, ist das Nebeneinander von Affe und Mensch teilweise problematisch, wie Forscher berichten.

Gerade an den Grenzen von afrikanischen Menschenaffen-Schutzgebieten brauchen Farmer auch Schutz vor gefräßigen Schimpansen, berichten Verhaltensforscher im Fachblatt "Human Dimensions of Wildlife": Die Tiere fressen dort den für den Eigenbedarf wirtschaftenden Kleinbauern enorm viele Feldfrüchte weg. Gegenmaßnahmen helfen zwar – etwa ein Fruchtwechsel von Mais und Bohnen zu anderen Nutzpflanzen –, oft müssen die Bauern dann aber finanzielle Einbußen hinnehmen. Auch ein nächtliches Wachestehen kann den andauernden Mundraub verhindern, die Farmer erkranken dann aber häufiger, etwa an von Mücken übertragenen Krankheiten wie Malaria und Wurmerkrankungen.

Dennoch müssten die Kleinbauern in solchen Maßnahmen unbedingt geschult werden, meinen die Forscher um Shane McGuinness vom Trinity College in Dublin – sonst bestehe die Gefahr, dass die Bauern zur Waffe greifen und die für den Tourismus und damit als Geldquelle bedeutende Affenpopulationen gewaltsam dezimieren. Das Forscherteam plant nun ein Pilotprojekt im Volcanoes National Park im Norden Ruandas. Der Nationalpark war einst Wirkungsstätte der bekannten Menschenaffenforscherin Diane Fossey und Bühne des Spielfilms "Gorillas im Nebel".

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