Direkt zum Inhalt

Gedächtnis: Schlafen verbessert das emotionale Gedächtnis

Schlaf wirkt daran mit, emotional wichtige Eindrücke auszuwählen und im Gedächtnis zu behalten. Das fanden Forscher um Jessica Payne von der Harvard University in Cambridge und Elizabeth Kensinger vom Boston College heraus.

Die Wissenschaftler hatten 88 Probanden verschiedene Bilder präsentiert, die entweder eine emotional neutrale Szenen zeigten – wie ein Auto auf der Straße – oder eine mit negativen Elementen bestückte Situation, beispielsweise einen Autounfall. Danach blieb eine Versuchsgruppe zwölf Stunden wach, während eine zweite Gruppe sich für zwölf Stunden zur Ruhe legen konnte.

Am nächsten Morgen testeten die Forscher das Gedächtnis der Versuchspersonen. Dabei zeigte sich, dass die Probanden, die wach geblieben waren, etliche Details der negativen Szenen bereits vergessen hatten. Dagegen erinnerten sich die Personen, die mehrere Stunden Schlaf hinter sich hatten, an viele emotionale Eindrücke. Die unbedeutenden Aspekte im Hintergrund der Szene verblassten aber auch bei ihnen.

Die Wissenschaftler schließen daraus, dass Schlaf dafür sorgt, die unwichtigen Details eines Erlebnisses auszulöschen und nur die für ein Individuum relevanten zu bewahren. Zuvor hatten Studien bereits die Bedeutung des Schlafs für das so genannte prozedurale Gedächtnis belegt: Fähigkeiten wie Klavierspielen können durch nächtliche Erholung besser bewahrt werden. (cw)


Payne, J. D. et al.: Sleep Preferentially Enhances Memory for Emotional Components of Scenes. In: Psychological Science 19(8), 2008.

©spektrumdirekt

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.