Schlafstörung: Atemaussetzer im Schlaf erhöhen womöglich Parkinson-Risiko

Menschen mit unbehandelter Schlafapnoe erkranken deutlich häufiger an Parkinson. Wer die nächtlichen Atemaussetzer jedoch mit einer speziellen Atemmaske verhindert, senkt das Risiko erheblich, wie eine groß angelegte US-Studie zeigt.
Ein Forschungsteam der Oregon Health & Science University und des Portland VA Health Care System analysierte elektronische Gesundheitsdaten von mehr als elf Millionen US-Veteranen, die zwischen 1999 und 2022 medizinisch betreut wurden. Die Wissenschaftler verglichen die Parkinson-Inzidenz fünf Jahre nach der Diagnose einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA) zwischen zwei Gruppen: Patienten, die ihre Schlafapnoe unbehandelt ließen, und solchen, die deshalb regelmäßig eine Atemmaske nutzten. Wer die Therapie konsequent anwendete, entwickelte nur etwa halb so häufig Parkinson wie unbehandelte Betroffene. Die Forscher berücksichtigten dabei Faktoren wie Alter, Bluthochdruck und Übergewicht.
Schlafapnoe unterbricht im Schlaf wiederholt die Atmung. Dadurch sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, was die Nervenzellen schädigen kann. Die Studienautoren vermuten, dass sich dieser Effekt über Jahre hinweg summiert und das Gehirn anfälliger für degenerative Prozesse macht.
Um die Atemaussetzer zu verhindern, setzen Ärzte häufig auf die CPAP-Therapie (»continuous positive airway pressure«). Dabei tragen die Betroffenen nachts eine Maske, die einen leichten Überdruck erzeugt, um die Atemwege offen zu halten. Viele Patienten berichten, dass sie sich mit CPAP fitter fühlen und weniger müde sind.
Schützt eine frühzeitige Behandlung vor einer Parkinson-Erkrankung?
Laut der neuen Studie gehen die Vorteile weit über besseren Schlaf hinaus. Wer innerhalb von zwei Jahren nach Schlafapnoe-Diagnose mit einer CPAP-Behandlung begann, hatte ein deutlich geringeres Parkinson-Risiko. Wichtig ist demnach eine frühzeitige Therapie.
Frühere Studien hatten bereits auf einen Zusammenhang zwischen chronischem Sauerstoffmangel und Nervenschäden hingewiesen. Die aktuelle Analyse stützt diese Hypothese und liefert belastbare Daten aus einer sehr großen Bevölkerungsgruppe. Sie zeigt, wie eng Schlafqualität und neurologische Gesundheit zusammenhängen. Wer Schlafapnoe konsequent behandelt, schützt demnach nicht nur Herz und Kreislauf, sondern möglicherweise auch das Gehirn vor langfristigen Schäden.
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