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News: Schluckauf als Überbleibsel der Kiemenatmung?

Christian Straus von der University of Calgary und seine Kollegen schlagen vor, dass Schluckauf ein evolutionärer Überrest der Kiemenatmung darstellt. So seien die motorischen Abläufe während eines Schluckaufs weitgehend übereinstimmend mit den Prozessen der Kiemenatmung vieler ursprünglicher Tiergruppen, die gleichzeitig Lungen und Kiemen besitzen.

Die Forscher vermuten, dass sich dieser ursprüngliche Reflex bis zu den Säugetieren erhalten hat, weil er das Saugen der Neugeborenen und Jungtiere ermöglichte. Auch hierbei schließt die Glottis, der stimmbildende Teil des Kehlkopfes, beim Einatmen und verhindert so, dass Milch in die Luftröhre und damit die Lungen gerät. Ob die Wissenschaftler mit ihrer Vermutung richtig liegen, ließe sich nach Aussage von Straus anhand der Nervenzellaktivität im Gehirn nachweisen: Handelt es sich dann um dieselben Gruppen bei Schluckauf und Saugen, könnte das als Beleg gelten.

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  • Quellen
BioEssays 25: 182–188 (2003)

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