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News: Schlucken statt spritzen

Viele Diabetiker sind auf die regelmäßige Zufuhr von Insulin angewiesen, was bedeutet, daß sie sich selbst ständig Spritzen geben müssen. Den Ergebnissen einer kanadischen Studie zufolge könnten die Injektionen bald der Vergangenheit angehören. Wissenschaftler haben nämlich ein Insulinpräparat entwickelt und zum Patent angemeldet, daß oral eingenommen wird und ebenso gut wirkt wie die Injektionen.
Der Name des Produktes verrät schon dessen Besonderheiten: Oralin wird nicht gespritzt, sondern führt dem Diabetiker die nötige Dosis Insulin über den Mund zu. Auf dem Jahrestreffen der American Association of Pharmaceutical Scientists stellten Pankaj Modi von Generex Biotechnology Corp. sowie Kusiel Perlman und Bernard Zinman von der University of Toronto die Ergebnisse ihrer klinischen Studie an sieben gesunden Versuchspersonen vor.

Am ersten Tag wurde den Probanden ein Placebopräparat verabreicht, am zweiten wurden ihnen zehn Einheiten Insulin gespritzt. Es folgten an den Tagen drei bis fünf Oralinbehandlungen mit 100, 50 oder 160 Einheiten. Über einen Zeitraum von drei Stunden wurden alle 15 Minuten Blutproben entnommen und die Verminderung der Konzentration des C-Peptids gemessen – einem häufig genutzten Markermolekül bei der Untersuchung von Insulinpräparaten.

Es zeigte sich, daß Oralin ebenso effektiv wie die Injektionen war und seine Wirkung sogar schneller entfaltete als das gespritzte Medikament. Aufgrund dieser Ergebnisse soll demnächst auch in den USA eine Testreihe durchgeführt werden.

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