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News: Schluß mit dem 'Sägen'

Vielleicht sind nur zehn Minuten notwendig, um von einem sehr lästigen - und auch ungesunden - Übel befreit zu werden. Amerikanische Ärzte nutzen eine neue Methode, die notorischen Schnarchern Hilfe bringen soll. Während eines geringfügigen Eingriffes wird ein kleines Stück Gewebe unter dem Gaumen entfernt.
Bei vielen gewohnheitsmäßigen Schnarchern ist der störende Lärm begründet in überschüssigem Gewebe in weichem Gaumen und der Uvula (der Bereich, der am oberen Teil des Rachens vorspringt). Todd Kingdom und John DelGaudio vom Emory University Health Sciences Center sind in diesen Fällen in der Lage, den Schnarchern – und damit meist auch deren Lieben – ungestörte und lärmfreie Nächte zu verschaffen. Sie berichten von ihren Erfahrungen mit der neuen Technogie, die von der Firma Somnus Medical Technologies lizensiert und von der Food and Drug Administration Ende letzten Jahres zugelassen wurde. Die von ihnen getestete Methode wird Somnoplastie genannt und besteht aus nur einem operativen Eingriff, bei dem überschüssiges Gewebe unter dem weichen Gaumen entfernt wird. Dazu nutzen sie eine schmale Elektrode, die sehr schwache Radiowellen abstrahlt, durch die das Gewebe erhitzt werden kann, ohne es zu verbrennen.

Während der Somnoplastie bekommt der Patient eine örtliche Betäubung – ähnlich wie bei einer zahnärztlichen Behandlung. Einige Minuten später wird eine schmale Elektrode in den weichen Gaumen eingeführt. Diese Elektrode ist mit einem Generator für Radiowellen verbunden, der niedrigdosierte Energie abgibt. Die Wirkung ist auf einen kleinen Bereich um die Elektrode herum begrenzt, und der Patienten spürt keinen Schmerz dabei.

Kingdom erklärt, daß "die Somnoplastie entwickelt wurde, um Blutungen und Schmerzen zu vermindern, die mit anderen Techniken gegen das Schnarchen verbunden sind, bei denen ebenfalls Gewebe entfernt wird". Nach seiner Meinung ist sie eine sehr einfache, aber für viele Patienten sehr effektive Methode.

Da bei der Somnoplastie Gewebe unter dem weichen Gaumen zerstört wird, treten nach der Behandlung geringfügige Schwellungen und ein wunder Hals auf. Bei den meisten Patienten ist als Nachbehandlung schon die Einnahme eines rezeptfreien Schmerzmittels über ein bis drei Tage ausreichend. In drei bis sechs Wochen nach dem Eingriff wird das zerstörte Gewebe ganz natürlich vom Körper absorbiert und so die Gewebemenge reduziert. Zusätzlich zieht sich das behandelte Gebiet zusammen und versteift sich. So wird die Uvula angehoben und ihre Tendenz vermindert, zu vibrieren und damit Schnarchtöne zu produzieren.

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