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Paläontologie: Schnell wachsen half im Überlebenskampf

Die Herden von Hadrosauriern, die in der späten Kreidezeit vor etwa 80 bis 67 Millionen Jahren durch die Wälder Nordamerikas streiften, ernährten sich hauptsächlich von Zweigen und Blättern. Dabei mussten sie ständig auf der Hut vor räuberischen Fleischfressern sein. Im Gegensatz zu anderen Sauriern verfügten sie aber über keinerlei Panzerung oder andere Verteidigungsmittel gegen Albertosaurus, Velociraptor oder Tyrannosaurus.

Drew Lee und Noelle Cooper von der University of Ohio untersuchten nun die Knochen eines Hypacrosaurus. Er gehört zu den Hadrosauriern und wurde ausgewachsen bis zu 10 Meter lang. Wie Baumstämme besitzen auch die Beinknochen der Urzeitechsen Jahresringe. Daraus lässt sich nicht nur das jeweilige Alter des Tieres bestimmen. An den Abständen der Ringe erkannten die Forscher obendrein, dass Hypacrosaurus etwa drei- bis fünfmal so schnell wuchs wie seine Fressfeinde. Ausgewachsen war er nach 10 bis 12 Jahren, ein Tyrannosaurus hingegen benötigte dazu 20 bis 30 Jahre.

Ein Hypacrosaurus war demnach etwa doppelt so groß wie gleichaltrige, Fleisch fressende Gegner. Dies dürfte sein größter Vorteil im Überlebenskampf gewesen sein. Zudem erreichte der Hypacrosaurus das fortpflanzungsfähige Alter bereits nach zwei bis drei Jahren. Durch sein schnelles Wachstum und die rasche Reproduktion sicherte er das Überleben seiner Art – eine evolutionäre Strategie, die in diesem Ausmaß nun zum ersten Mal bei einer Saurierart festgestellt wurde.

Jan Hattenbach

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