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Planetenforschung: Schnellschussrekord enthüllt innere Werte von Gasplaneten

Forscher der Sandia National Laboratories berichten über einen neuen Projektil-Geschwindigkeitsrekord, den sie mit ihrer "Z-Maschine" beim Beschießen von Deuteriumgas aufstellten. Bei ihren Versuchen beschleunigte das 34-Meter breite und sechs Meter hohe Gerät im Laborversuch ein münzgroßes Aluminiumprojektil auf 34 Kilometer pro Sekunde, gut einhundert Mal so schnell wie die Austrittgeschwindigkeit eines Großkalibers aus Standardpistolen.

Die Wissenschaftler erzeugten bei dem Experiment sehr hohe Aufschlagsenergien beim Eintritt des Projektils in extrem kalten schweren Wasserstoff. Beim Auftreffen treten Temperaturen von 30 000 Grad Celsius und Schockwellen auf, die lokal einen Druck von 1,8 Milliarden Hektopascal erzeugen. Das dabei entstehende metallanaloge Plasma analysierten die Wissenschaftler dann anhand der abgestrahlten Wellen.

Die Forscher schließen aus solchen Experimenten etwa auf den Aufbau der inneren Kerne von Planeten-Gasriesen wie Jupiter. Im Inneren des zu großen Teilen aus Wasserstoff bestehenden Planeten herrschen Drücke von rund 60 Milliarden Hektopascal. Aus früheren Ergebnissen mit der Z-Maschine, kombiniert mit Messungen der Gravitation von Jupiter durch Weltraumsonden, hatten die Forscher bereits geschlossen, dass der Gasriese einen verhältnismäßig kleinen felsigen, vielleicht aber sogar gar keinen festeren Kern haben dürfte.

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