News: Schonendere Wege bei Krebsbehandlung
Der große Vorteil der Bestrahlung gegenüber der operativen Behandlung ist aber – so die Kölner Medizinerin –, daß sie auch bei Patienten in schlechter körperlicher Verfassung angewendet werden kann. Außerdem verbindet sich mit der Bestrahlungstherapie nicht zwangsläufig ein Krankenhausaufenthalt, da sie fast immer ambulant durchgeführt werden kann.
Dabei verteilt sich die Belastung auf mehrere Wochen und ist an den einzelnen Bestrahlungstagen relativ gering, so daß sich akute Beschwerden bis auf einen geringen Anteil wieder zurückbilden und Spätfolgen nur selten auftreten. Auch bei fortgeschritteneren Tumoren stellt die Bestrahlung eine sinnvolle Behandlungstherapie dar, wenn eine radikale Operation nicht mehr durchgeführt werden kann.
Wie wichtig schonendere Untersuchungsmethoden sind, zeigt nach Auffassung Dr. Herchens die Tatsache, daß die Diagnose Prostatakrebs in den letzten Jahren zunehmend häufiger gestellt wird. Der Prostatatumor ist die zweithäufigste Todesursache nach dem Lungenkrebs. Alleine in den USA wird jährlich bei mehr als 100.000 Männern ein Prostatakarzinom diagnostiziert. In Deutschland sind es 20.000, von denen immerhin die Hälfte pro Jahr an den Folgen ihrer Krankheit stirbt.
Da es sich meist um ältere Patienten im 6. bis 8. Lebensjahrzehnt handelt, die häufig auch an anderen Erkrankungen leiden, sollte die Therapie in diesen Fällen den Patienten möglichst wenig belasten, aber gleichzeitig die Tumorerkrankung effizient kontrollieren. Die Entscheidung, ein lokal begrenztes frühes Prostatakarzinom zu operieren oder zu bestrahlen, ist aber – so Dr. Herchen – stets individuell zu treffen und wird auch international different beurteilt. In Deutschland ist nach wie vor die Operation mit einer Entfernung der Prostata die favorisierte Methode der Behandlung.
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