Verhaltensbiologie: Schwärmer stören Fledermausradar
Fledermäuse orten ihre Beute bei der nächtlichen Jagd mit Hilfe von Ultraschallwellen. Diese lösen bei vielen Insekten programmierte Ausweichmanöver aus, um zu entkommen. Jesse Barber und seine Kollegen der Boise University stellten fest, dass Angehörige der Schwärmer (Sphingidae) selbst Ultraschalllaute ausstoßen, mit denen sie ihre Jäger irritieren.
Die Biologen hatten die mehrere Zentimeter großen Nachtfalter an einer dünnen Schnur festgebunden, ihnen eine aufgezeichnete Fledermausattacke vorgespielt und ihre Reaktion auf Berührungen getestet. In beiden Fällen zeigten die Falter Ausweichreaktionen und gaben Ultraschallfrequenzen von sich, noch bevor der simulierte Schallangriff endete. Durch das Reiben zweier Körpersegmente des Hinterleibs gegeneinander erzeugten die Tiere einen regelrechten Feuerstoß von Lauten, die Fledermäuse wahrnehmen können.
In einem Experiment konfrontierten die Forscher unerfahrene Fledermäuse mit einigen Schwärmern. Die Insekten erzeugten vermehrt ihre Abwehrlaute, die die Fledermäuse offensichtlich desorientierten. In einem Kontrollansatz jagten junge Fledermäuse nach Insekten, die keine Abwehrmechanismen besitzen. Von diesen erbeuteten die Fledertiere mehr als von den wehrhaften Schwärmern.
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