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Vulkane: Schwefeldioxide aus Vulkanausbrüchen beeinflussen Klima langfristig

Bei Vulkaneruptionen freigesetztes Schwefeldioxid und der dadurch entstehende saure Regen verändern die Lebensgemeinschaften in Feuchtgebieten: Sulfat reduzierende Bakterien gewinnen die Oberhand über andere, Methan produzierende Gruppen. Dies bremst die Freisetzung des Treibhausgases aus den Gebieten noch Jahre nach dem Ausbruch und führt langfristig zu einem Abkühlungseffekt.

Forscher um Vincent Gauci von der Open University im britischen Milton Keynes simulierten die Folgen des Ausbruchs des isländischen Vulkans Laki von 1783, der europaweit Ernten vernichtet und zahlreiche Tote gefordert hatte. Laki hatte innerhalb von neun Monaten die zehnfache Schwefeldioxidmenge gespuckt, die in westlichen Industrieländern in einem Jahr freigesetzt wird. Die Berechnungen zeigten, dass es Jahre bis zur Wiederherstellung der ursprünglichen bakteriellen Lebensgemeinschaft und damit des ehemaligen Methanausstoßes dauerte.

Der Einfluss von Vulkaneruptionen auf das Erdklima wurde bislang vor allem darin gesehen, dass die freigesetzten Partikel die einfallende Sonnenstrahlung reflektieren und die Wolkenbildung ankurbeln. Im Ergebnis wirkt dies für ein bis zwei Jahre kühlend auf den Planeten.

Feuchtgebiete gehören zu den größten Methanlieferanten der Erde und spielen daher eine entscheidende Rolle im Klimageschehen. Vor etwa 50 Millionen Jahren bedeckten sie noch weitaus größere Flächen. Entsprechend heftige Vulkanausbrüche könnten daher damals zu drastischen Klimaveränderungen über den indirekten Weg der Bakteriengesellschaften geführt haben.

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