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Zoologie: Seeschlange stiehlt Wärme

Seeschlange am Strand
Um ihre Körpertemperatur zu regulieren, kriechen Seeschlangen in warme Vogelnester. Dieses als Kleptothermie bezeichnete Phänomen konnten Biologen um François Brischoux von der University of Sydney mit Hilfe von Wärmemessungen belegen.

Seeschlange am Strand | Die wechselwarme Seeschlange Laticauda laticaudata betreibt Kleptothermie, indem sie sich in Vogelnestern warm hält. Sie hatte in der Nähe von Keilschwanzsturmtauchern dann eine auf etwa 37 Grad Celsius erhöhte Körpertemperatur. Waren die Vögel ausgeflogen, kühlte die Schlange ab.
In Neukaledonien hält sich die wechselwarme Seeschlange Laticauda laticaudata in Vogelnestern warm: Die Schlangen, denen Brischoux ein Messgerät umschnallte, hatten in der Nähe des Keilschwanzsturmtauchers eine auf etwa 37 Grad Celsius erhöhte Körpertemperatur. Waren die Vögel ausgeflogen, kühlten die Schlangen auf knapp 28 Grad Celsius ab.

Während "heliotherme" Reptilien sich in der Sonne aufwärmen, ist die Seeschlange durch ihre Kleptothermie von der Tageszeit und der Sonnenintensität unabhängig. Reptilien senken ihren Energiebedarf drastisch, indem sie solche biotischen und abiotischen Wärmequellen anzapfen.

Die blau geringelte Seeschlange Laticauda laticaudata kann bis zu einem Meter lang und um die 220 Gramm schwer werden. Ihre gefiederten Gastgeber scheinen sich durch ihre Anwesenheit im Nest nicht gestört zu fühlen. (ie)

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  • Quellen
Brischoux, F. et al.: Kleptothermy: an additional category of thermoregulation, and a possible example in sea kraits (Laticauda laticaudata, Serpentes). In: Proceedings of the Royal Society Biology Letters 10.1098/rsbl.2009.0550, 2009.

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