Direkt zum Inhalt

News: SHIV-Impfung bei Affen erfolgreich

Aller Fortschritte in der Therapie von AIDS zum Trotz: Die Krankheit ist immer noch unheilbar. Nun gibt es jedoch neue Erkenntnisse bei der Entwicklung eines Impfstoffes. Affen zeigten sich gegen eine Mischung aus Human- und Affenvirus immun und wehrten künstlich herbeigeführte Virenangriffe ab.
Wissenschaftler am Yerkes Regional Primate Research Center haben einen Impfstoff entwickelt, der Affen vor der Konfrontation mit SHI-Viren schützt. Ds Mittel wurde aus dem Erbgut von SHIV erstellt. Dabei handelt es sich um ein künstlich hergestelltes Virus, das die Hülle eines HI-Virus (human immunodeficiency syndrom) und den Kern eines SI-Virus (simian immunodeficiency syndrom) besitzt. Während HIV bei Menschen zur Immunschwächekrankheit AIDS führt, löst SIV bei Affen eine ganz ähnliche Krankheit aus. Die Ergebnisse der Untersuchungen erscheinen in der Mai-Ausgabe von Nature Medicine.

In einer dreijährigen Studie unter der Leitung von Harriet Robinson wurden Kombinationen aus drei verschiedenen Impfformen und zwei unterschiedlichen Verabreichungsarten verglichen. Als erfolgversprechendster Kandidat zeigte sich ein Verfahren, das aus zwei Schritten besteht: Zuerst erfolgt eine Art Grundierung des Immunsystems. Dabei werden dem Körper Gene aus der DNA von SHIV verabreicht, nach deren Vorlage bestimmte SHIV-Proteine produziert werden. Das Immunsystem zeigt auf diese Proteine eine erste Reaktion. Dieser Grundierung folgte in der Studie nach 46 und 66 Wochen eine zweite Immunisierung. Dabei fanden Pockenviren als trojanische Pferde Verwendung. Sie dringen in die Zellen ein und produzieren dort große Mengen der SHIV- Proteine. Das Virus kann sich nicht selbst vermehren, so daß eine ungewollte Verbreitung ausgeschlossen ist. Bei einem Vergleich der unterschiedlichen Verabreichungsformen zeigte sich die Injektion des DNA-Impfstoffes durch die Haut wirkungsvoller als die Benutzung sogenannter Genkanonen. Bei dieser Methode beschießt man die Zellen mit winzigen Goldkügelchen, auf denen sich DNA befindet.

Die Impfung hielt das Virus über eine Zeitdauer von 62 Wochen in Schach. Während dieser Zeit wurden die Tieren starken SHIV-Attacken ausgesetzt. Während bei nicht-geimpften Tieren Milliarden Viren im Blut vorgefunden wurden, lagen sie bei den geimpften Tieren unterhalb der Nachweisgrenze.

Siehe auch:

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.