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Erdtrabanten: Smart-1 schwenkt in die Mondumlaufbahn ein

So könnte es aussehen: Smart-1 am Mond
Nach 13 Monaten geruhsamer Reise zündete die europäische Mondsonde Smart-1 in der Nacht von Montag auf Dienstag ihren Ionenantrieb, um wie geplant in ihre Umlaufbahn um den Mond einzuschwenken. Eine Reihe weiterer Triebwerkmanöver sollen den endgültigen Orbit der Sonde nun stabilisieren. Der Antrieb wird zu diesem Zweck zunächst rund vier Tage hindurch fast ununterbrochen laufen und anschließend für eine Reihe kürzerer Schübe gezündet, um immer engere Umlaufbahnen und schließlich die endgültige Einsatzbahn zu erreichen.

Die nur 367 Kilogramm schwere Smart-1-Sonde hat das Plansoll ihres ersten Missionsabschnittes zur vollen Zufriedenheit erfüllt und die Funktionsfähigkeit ihres solar-elektrischen Ionenantriebs bewiesen. Das Smart-1-Triebwerk arbeitet mit Xenon-Gas, welches mithilfe der per Sonnensegel aufgefangenen Sonnenenergie ionisiert und in einem Magnetfeld beschleunigt wird, um den Vorrieb zu erzeugen. Die effiziente Antriebsform eignet sich wegen seiner geringen, aber stetigen und energiesparenden Beschleunigungseigenschaften besonders für längere Weltraumreisen.

Schon im Januar 2005 beginnt dann der zweite Teil der Mission, in dem mit einer hochauflösenden CCD-Kamera Bilder von schwach ausgeleuchteten Mondregionen und dauerhaft beschatteten Kraterböden geschossen werden. Die Sonde wird dabei den Mond in einer Höhe von 300 Kilometer über dem Südpol und 3000 Kilometer über dem Nordpol umrunden. Verschiedene Instrumente an Bord der ESA-Sonde werden Stück für Stück die chemische Beschaffenheit des Erdtrabanten erkunden. Die Forscher der Esa erhoffen sich davon auch neue Aufschlüsse über die Entstehungsgeschichte des Mondes.

Smart-1 (Small Missions for Advanced Research in Technology) ist die erste einer Reihe kleinerer Missionen, die hauptsächlich dazu dienen, neue Techniken für künftige längere Raummissionen zu erproben.

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