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News: Smog und Rauch gehen verschiedene Wege

Rauch und elektrochemischer Smog breiten sich in der Atmosphäre unterschiedlich aus. Das klingt einleuchtend, schließlich handelt es sich im einen Fall um Partikel, im anderen um erhöhte Konzentrationen des Gases Ozon. Doch obwohl die atmosphärischen Ozonwerte schon seit Ende der 70er Jahre aus dem All gemessen werden, bestätigte sich das Prinzip erst im Herbst 1997.
1997 kam es über dem Indischen Ozean durch eine Reihe von Umständen zu einer flächendeckenden Verschmutzung der Atmosphäre. Während sich die Rauchfahnen der großen Waldbrände in Indonesien vor allem auf Südostasien beschränkten, breitete sich der elektrochemischer Smog – also die erhöhten Ozongehalte in den niedrigen, troposphärischen Schichten der Atmosphäre – rasch bis weit über den indischen Subkontinent aus.

Anne Thompson vom NASA Goddard Space Flight Center und ihre Mitarbeiter konnten damit erstmals zeigen, dass das Verhalten von elektrochemischem Smog und Rauch in der Atmosphäre sehr unterschiedlich ist. Der Grund dafür ist einfach, schließlich besteht Rauch aus Partikeln, die wegen ihres Gewichtes weniger mobil sind. Elektrochemischer Smog kann sich indes schnell ausbreiten und gelangt auch in größere Höhen.

Obwohl das Weltraum-gestützte Total Ozone Mapping Spectrometer (TOMS) schon seit 1978 die Verschmutzungen in der Atmosphäre beobachtet, hatte sich das unterschiedliche Verhalten von elektrochemischem Smog und Rauch bisher noch niemals gezeigt. Erst in jenem Herbst 1997 war es soweit, wobei der El-Niño-Effekt schon vorher zu einer ohnehin mächtigen Ozonanreicherung in der Troposphäre führte und diesen Effekt noch verstärkte.

Die Forscher beobachteten aber auch, dass die Ozonkonzentrationen in der Atmosphäre ihre Ursache nicht allein in der Verbrennung von Biomasse haben. Während sie in einigen Regionen infolge von Bränden in geringerem Umfang anstiegen als erwartet, erreichten sie in anderen Gebieten bereits lange vor der Trockenzeit maximale Werte. Neben den Waldbränden muss es also noch weitere Ursachen geben, die zu dem beobachteten Verhalten führen. Aus diesem Grund hat die NASA Mittel für weitere Forschungen bereitgestellt, die den Wissenschaftlern helfen sollen, die Bevölkerung bei schwerwiegenden Luftverschmutzungen frühzeitig zu warnen.

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  • Quellen
Science 291: 2128–2132 (2001)

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