Direkt zum Inhalt

Urwaldschutz: Soja-Moratorium verlängert

Ein einzelner Nussbaum steht in einem Sojafeld im Amazonas Regenwald.
Zum Schutz des brasilianischen Regenwaldes soll ein weiteres Jahr kein Soja von neu gerodeten Urwaldflächen gehandelt werden. Dies beschloss eine Verhandlungsrunde der brasilianischen Regierung mit dem nationalen Verband der Soja-Händler (Abiove) Brasiliens sowie verschiedenen Umweltverbänden. Der Beschluss wird durch eine Reihe großer Abnehmer aus der Lebensmittelbranche unterstützt.

Damit bleibt eine Vereinbarung in Kraft, die 2006 unter der Federführung von Greenpeace erstmals ausgehandelt wurde: Sie soll verhindern, dass neue Regenwaldflächen für den Anbau der eiweißreichen Hülsenfrucht zerstört werden. Führende Soja-Farmer hatten nach Angaben der Umweltschutzorganisation in den letzten Monaten gegen das Abkommen protestiert, da sie von den steigenden Preisen für Soja auf dem Weltmarkt profitieren wollten. Der neue Umweltminister des Landes Carlos Minc wie auch Abiove beugten sich diesem Druck jedoch nicht, stand Brasilien doch in den vergangenen Monaten stark in der internationalen Kritik, weil sich die Vernichtung des größten Regenwaldgebiets der Erde in letzter Zeit wieder deutlich beschleunigt hatte.

Allein nach Deutschland exportierte Brasilien letztes Jahr über drei Millionen Tonnen Soja, das hierzulande vor allem als Kraftfutter in der Viehzucht eingesetzt wird. Wachsende Bedeutung erlangt die Bohne allerdings auch in der Kraftstoffindustrie, wo sie als eine wichtige Grundlage für Agrardiesel angesehen wird. Der weltweit wachsende Bedarf gilt als eine der Haupttriebkräfte für die Abholzung Amazoniens. (dl)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.