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News: Spätfolgen für Kriegsteilnehmer

Der Einsatz des dioxinhaltigen Herbizids Agent Orange während des Vietnamkriegs hat bei US-amerikanischen Soldaten zu erhöhten Krebsraten geführt. Unter der Leitung des Mediziners Joel Michalek hatte die amerikanische Luftwaffe über 2000 Veteranen des Vietnamkriegs regelmäßig untersucht, die an der Operation "Ranch Hand" teilgenommen hatten. Dabei wurden zwischen den Jahren 1962 und 1971 schätzungsweise 75 Millionen Liter Herbizide versprüht, um die Wälder Vietnams zu vernichten.

Wie sich zeigte, erhöhte sich für die beteiligten Soldaten das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, um mehr als das Sechsfache, das Risiko für Hautkrebs stieg sogar um mehr als das Siebeneinhalbfache an [1].

Die Autoren betonen jedoch, dass die Studie nur begrenzt aussagefähig sei, da sie nur auf verhältnismäßig wenig Fällen beruhe und nicht bekannt sei, mit welcher Dosis die damaligen Soldaten belastet worden sind. Frühere Untersuchungen, die Ende der siebziger Jahre begannen, nachdem etliche Veteranen über Gesundheitsprobleme geklagt hatten, hatten bereits Hinweise auf eine erhöhte Rate an Prostatakrebs, Leukämie und Diabetes gegeben.

Eine andere Studie bestätigt, dass amerikanische Soldaten während des Golfkriegs 1991 mit Uran belastet worden sind. Die Arbeitsgruppe von Roberto Gwiazda von der University of California in Santa Cruz konnte im Urin der Veteranen auch acht Jahre nach dem Krieg noch erhöhte Konzentrationen von abgereichertem Uran nachweisen [2]. Das schwach radioaktive und giftige abgereicherte Uran ist ein Abfallprodukt bei der Herstellung von Kernbrennstoff und wird zur Härtung von Geschossen verwendet.

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  • Quellen
[1] Journal of Occupational and Environmental Medicine 46(2) (2004)
[2] Health Physics 86(1): 12–18 (2004)

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