Gestern war kein guter Tag für die private Raumfahrtfirma SpaceX: Eine ihrer Trägerraketen vom Typ Falcon 9 explodierte bei einer Testbetankung zur Probezündung. Das Unglück ereignete sich um 15:07 Uhr MESZ (9:07 Uhr Ortszeit) auf der Startrampe 40 auf Cape Canaveral in Florida. Bei der Explosion wurden die Rakete und die Nutzlast, ein israelischer Kommunikationssatellit namens AMOS-6, völlig zerstört, wie ein Video des Vorfalls eindrücklich belegt. Da die Startrampen bei der Betankung von Raketen immer evakuiert werden, kamen keine Menschen zu Schaden.

Auf dem Video ist die Explosion nach etwa 70 Sekunden Laufzeit zu sehen. Deutlich lässt sich erkennen, dass knapp unterhalb der Nutzlastverkleidung, innerhalb derer sich der Satellit befindet, sich der Treibstoff plötzlich entzündet. Die Stichflamme weitet sich in kürzester Zeit zu einem spektakulären Feuerball aus, der die Rakete von oben nach unten zerstört. Für wenige Sekunden hängt die noch weitgehend intakte Nutzlastverkleidung an der Startrampe fest, bevor auch sie nach unten fällt. Beim Aufschlag explodiert dann der Satellitentreibstoff, der eigentlich für die Bahnmanöver nach der Ankunft in der Erdumlaufbahn gedacht war.

Derzeit ist nicht bekannt, warum sich der Treibstoff der Rakete bei der Betankung entzündete. Solche Testbetankungen sind Routine für die Firma SpaceX. Sie führt häufig einen vollständigen Countdown einschließlich der Zündung der Raketentriebwerke für wenige Sekunden durch, um die Startbereitschaft der Rakete und ihrer Nutzlast zu bestätigen. Nun bleibt abzuwarten, wie diese Explosion die weiteren Pläne von SpaceX beeinträchtigt. Auf jeden Fall dürfte der Sachschaden auf Startrampe 40 beträchtlich sein, so dass aufwändige Reparaturen erforderlich sind. Ob es also dieses Jahr noch zum Flug einer Falcon 9 mit wiederverwendeter Erststufe kommt, ist derzeit mehr als ungewiss.