Spektakulärer Fund: Schwimmkran soll U-Boot-Wrack von 1919 bergen

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Experten wollen mit Hilfe eines Schwimmkrans ein mehr als 100 Jahre altes deutsches U-Boot-Wrack aus der Nordsee vor der Insel Scharhörn bergen. »Das Wrack liegt in etwa 20 Meter Wassertiefe«, sagte Sprecher Dominik Schröder von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt der Deutschen Presse-Agentur. Es handle sich um das 1919 nördlich der zu Hamburg gehörenden Insel gesunkene U-Boot U16 der Kaiserlichen Marine. Zuvor hatten die »Cuxhavener Nachrichten« berichtet.
In den kommenden Tagen soll ein Schwimmkran das gut 57 Meter lange Wrack bergen und nach Cuxhaven bringen. Zuvor müsse das Umfeld des Wracks mit einem sogenannten Laderaumsaugbagger freigespült werden, sagte Schröder. Anschließend sollen Stahlseile unter dem Boot durchgezogen werden, damit es gehoben werden kann.
Was damit passiert
Letztmals wurde das U-Boot U16 im Juli 2023 vom Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) untersucht. Bekannt ist das Wrack nach Angaben der Behörde vom Freitag zudem mindestens seit 1960.
Die Behörde sucht mit Schiffen regelmäßig in der Nordsee nach Unterwasserhindernissen. Die Hülle des Schiffes sehe noch intakt aus, sagte Schröder. Nach der Bergung soll das Wrack voraussichtlich verschrottet werden. Ursprünglich sei der Plan gewesen, das Boot an ein Museum zu geben.
Einen ähnlichen Fall hat es noch nicht gegeben: »Das ist ja das erste Mal, dass so was überhaupt geborgen wird«, sagte Schröder. Das U-Boot wurde 1911 in Kiel gebaut und sollte nach Kriegsende ausgeliefert werden.
Die Koordination des Funds passten mit den Erkenntnissen zum Verlust von U16 überein, sagte Schröder. »1919 ist das Boot auf dieser Auslieferungsfahrt nach Großbritannien gesunken.« Die Generaldirektion geht nicht davon aus, dass es sich bei dem Wrack um ein Seegrab handelt, in dem Soldaten ihren Tod fanden. Er vermutet, dass das Boot bei der Überfahrt untergegangen sei und die Crew U16 vorher verlassen konnte. »Aber noch hat keiner reingeguckt.«
Anmerkung der Redaktion am 29. August 2025: Anders als zuvor berichtet, wurde das Wrack nicht vor wenigen Wochen entdeckt, sondern ist dem Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie schon länger bekannt. Wir haben die Information berichtigt.
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