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Neue Art von Neuronen: Spezialnerven machen Nippel hart

Jene Nerven, die so genannte Erektormuskeln ansteuern, wissen genau, wo sie dafür hinmüssen: Ihre Genaktivität fungiert als Adressaufkleber.
Oberkörper eines Nackten Mannes in einem Ledergeschirr

Es gibt spezielle Nervenzellen, die dafür sorgen, dass sich die Brustwarzen aufrichten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe um Allessandro Furlan vom Karolinska-Institut in Stockholm. Die Wissenschaftler untersuchten die einzelnen Neurone des autonomen Nervensystems, das unwillkürliche Vorgänge steuert, im Rückenmark von Mäusen auf ihre Genaktivität und stellten dabei fest, dass sich acht Gruppen von Zellen unterscheiden lassen. Als sie die Nerven durch den Körper der Mäuse verfolgten, erwies sich, dass die genetischen Unterschiede direkt mit unterschiedlichen Funktionen und Zielgeweben zusammenhängen. So kontrolliert zum Beispiel ein Typ noradrenerger Nervenzellen jene Muskeln, die Brustwarzen hart werden lassen, ein anderer verursacht Gänsehaut, indem er die Muskeln der Haarbälge ansteuert.

Wie Furlans Team berichtet, zerfallen die noradrenergen Zellen in fünf Subtypen, die cholinergen Neurone in zwei. Die Forscher vermuten, dass die Unterschiede eine Art Adressierung darstellen, die sicherstellt, dass die verschiedenen Funktionen getrennt bleiben. Furlan und seine Kollegen konzentrierten sich auf zwei Typen noradrenerger Zellen, die sie im Verdacht hatten, die Muskeln an Haarbälgen und Brustwarzen anzusteuern. Unter anderem zeigte sich, dass diese Nervenzellen bei der Geburt der Mäuse noch unspezialisiert sind und erst später ihre Funktion erfüllen können – weshalb neugeborene Mäuse keine harten Nippel bekommen.

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