Neurowissenschaften: Spezifisches Östrogen gegen multiple Sklerose
Eine bestimmte Östrogen-Form könnte bei multipler
Sklerose helfen, ohne gefürchtete Nebenwirkungen
auszulösen. Wissenschaftler der Universität von
Kalifornien in Los Angeles hatten das Östrogen bei
Mäusen erfolgreich eingesetzt.
Östrogene werden schon länger als Medikament gegen neurodegenerative Krankheiten wie multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Alzheimer-Demenz, Epilepsie oder auch das Down-Syndrom, diskutiert. Tierversuche verliefen oft erfolgreich, während der Einsatz beim Menschen mitunter scheiterte. Kritisch sind vor allem die Nebenwirkungen der Hormone wie Brust- und Gebärmutterkrebs bei Frauen oder die Ausbildung weiblicher Geschlechtsmerkmale bei Männern.
Bekannt war bereits, dass Östrogene an verschiedene Rezeptoren binden (ER-alpha oder ER-beta), wobei je nach Gewebe sehr unterschiedliche Reaktionen ausgelöst werden. Die Arbeitsgruppe von Rhonda Voskuhl untersuchte nun bei Mäusen, die unter multipler Sklerose litten, welche Effekte die Bindung von Molekülen an jeweils einen der beiden Östrogen-Rezeptoren bei Nervenzellen auslöst
Wie sich zeigte, verhinderten beide Östrogen-Formen, dass die
Myelinscheide der Neuronen, die für die Signalweiterleitung
unabdingbar ist, weiter abgebaut wurde. Östrogene, die an
ER-alpha andockten, wirkten entzündungshemmend und stoppten
vorzugsweise den Ausbruch der Krankheit. Dieser
entzündungshemmende Effekt fehlte bei Molekülen, die
ER-beta bevorzugten. Sie förderten allerdings den
Heilungsprozess in der chronischen Phase des Leidens.
Die Nebenwirkungen werden durch die Bindung an ER-alpha ausgelöst. Die Forscher schlagen daher vor, gezielt Östrogen-Formen einzusetzen, die nur an ER-beta und nicht an ER-alpha binden. (aj)
Östrogene werden schon länger als Medikament gegen neurodegenerative Krankheiten wie multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Alzheimer-Demenz, Epilepsie oder auch das Down-Syndrom, diskutiert. Tierversuche verliefen oft erfolgreich, während der Einsatz beim Menschen mitunter scheiterte. Kritisch sind vor allem die Nebenwirkungen der Hormone wie Brust- und Gebärmutterkrebs bei Frauen oder die Ausbildung weiblicher Geschlechtsmerkmale bei Männern.
Bekannt war bereits, dass Östrogene an verschiedene Rezeptoren binden (ER-alpha oder ER-beta), wobei je nach Gewebe sehr unterschiedliche Reaktionen ausgelöst werden. Die Arbeitsgruppe von Rhonda Voskuhl untersuchte nun bei Mäusen, die unter multipler Sklerose litten, welche Effekte die Bindung von Molekülen an jeweils einen der beiden Östrogen-Rezeptoren bei Nervenzellen auslöst
Die Nebenwirkungen werden durch die Bindung an ER-alpha ausgelöst. Die Forscher schlagen daher vor, gezielt Östrogen-Formen einzusetzen, die nur an ER-beta und nicht an ER-alpha binden. (aj)
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